Blauwale werden wissenschaftlich Balaenoptera musculus genannt. Blauwale gehören zur Familie der Bartenwale. Diese Walspezies ist das größte bekannte Tier, das jemals auf der Erde gelebt hat. Er erreicht eine Länge von bis zu 30 Metern und einen Gewicht von über 150 Tonnen. Damit übertrifft er sogar die größten Dinosaurier. Trotz seiner enormen Größe ist der Blauwal ein sanfter Riese. Er sich hauptsächlich von winzigen Krillkrebsen ernährt.
Sie sind in allen Ozeanen der Welt zu finden, doch sie bevorzugen kühle Gewässer und unternehmen lange Wanderungen zwischen ihren Nahrungs- und Fortpflanzungsgebieten. Während des Sommers halten sie sich in polaren Regionen auf, um das reiche Nahrungsangebot dort zu nutzen. Im Winter ziehen sie jedoch in wärmere Gewässer. Dort pflanzen sie sich fort und bringen ihre Kälber zur Welt.
Die Haut eines Blauwals ist individuell bläulich-graue mit hellen Flecken gefärbt. Diese Färbung macht jedes Individuum einzigartig. Ihr schlanker Körperbau hilft ihnen, trotz ihrer Größe schnell durch das Wasser zu gleiten. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h erreichen. Blauwale besitzen ein enorm großes Herz, das bis zu 600 Kilogramm wiegen kann. Um einen Vergleich anzustellen, das entspricht etwa dem Gewicht eines kleinen Autos. Ihr Herzschlag ist so stark, dass er in mehreren Kilometern Entfernung hörbar ist. Ihre Lungen haben die beeindruckende Fähigkeit bei jedem Atemzug rund 10.000 Liter Luft aufzunehmen.
Die Kommunikation dieser Meeressäuger erfolgt über tieffrequente Töne, die sich über hunderte Kilometer durch das Wasser ausbreiten. Diese Rufe helfen den Walen, in den Weiten der Ozeane miteinander in Kontakt zu bleiben. Diese Reichweite spielt besonders in der Paarungszeit eine wichtige Rolle.
Blauwale spielen eine enorm wichtige Rolle im Ökosystem der Ozeane. Ihr Kot enthält Nährstoffe, die das Wachstum von Phytoplankton fördern. Einer der wichtigsten Sauerstoffproduzenten unseres Planeten. Ohne diesen Walkot würde uns der Sauerstoffhahn auf unserem Planeten abgedreht werden. Ihr Schutz ist nicht nur für ihr Überleben wichtig, sondern auch für das Gleichgewicht der marinen Ökosysteme.
Obwohl Blauwale keine natürlichen Feinde haben, sind sie durch menschliche Aktivitäten stark bedroht. Im 20. Jahrhundert wurden sie so intensiv gejagt, dass ihre Population so dramatisch reduziert wurde, dass ihr Fortbestand sehr gefährdet war. Mit dem Verbot des kommerziellen Walfangs in den 1960er Jahren begann sich ihr Bestand langsam zu erholen.
Heute sind Blauwale vor allem durch Umweltverschmutzung, im Meer installierte Windkrafträdern und den zunehmenden Schiffsverkehr gefährdet. Kollisionen mit großen Schiffen gehören zu den häufigsten Todesursachen dieser Tiere. Auch der Lärm unter Wasser, verursacht durch Schiffe und industrielle Aktivitäten, stört ihre Kommunikation und kann ihr Verhalten beeinflussen. Trotz der Herausforderungen gibt es Hoffnung: Dank Schutzmaßnahmen nimmt die Population der Blauwale langsam wieder zu. Doch es bleibt noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass diese beeindruckenden Meeresbewohner auch in Zukunft unsere Ozeane durchstreifen können.
Von Fatima Kutzschbach