Ein Jahr, zwei Stürme

Unsere Arbeit als Whale-Watching Firma ist zum Teil wetterabhängig. Natürlich bleiben wir nicht an Land, wenn es nur nieselt und unser Späher draußen Tiere sieht, aber wir gehen auf keinen Fall unnötige Risiken ein. In diesem Jahr gab es zwei Zeitpunkte, in denen wir überhaupt nicht raus gefahren sind. Madeira wurde nämlich in diesem Jahr von zwei sehr heftigen Stürmen heimgesucht, bei denen Walbeobachtungen auf hoher See durch Wellenbeobachtungen an der Küste ersetzt wurde.

Orkan Leslie (Oktober 2018)

Als zwölfter Sturm der Orkansaison 2018, verwirrte Leslies dynamische und sprunghafte Entwicklung die Meteorologen. Sie dauerte insgesamt 25 Tage und entwickelte sich am 22. September im Nordatlantik zu einem großen subtropischen Sturm, der sich schließlich am 16. Oktober in der Nähe der französisch-spanischen Grenze auflöste. Während sie über den Atlantischen Ozean schlenderte, erlebte Leslie eine Reihe von intensivierten Perioden, in denen sie Orkanstärke erreichte, und Zeiten, in denen sie zu einem subtropischen Sturm abgeschwächt wurde. Dies machte es schwer ihre Bahn vorauszusagen und veranlasste Notdienste in vielen Küstengebieten, einschließlich Madeira, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Als sie sich Madeira näherte, gab es zum ersten Mal in der Geschichte der Insel Sturmwarnungen, in denen sie ankündigte, dass wir einen starken tropischen Sturm erwarten würden. Wieder überraschte Leslie alle, als sie am 12. Oktober mit Windgeschwindigkeiten von 130 km / h ihre höchste Intensität als Orkan erreichte und dann die Richtung änderte. Madeira wurde gerade noch verschont und der Orkan bewegte sich rasant Richtung portugiesisches Festland. Am Samstag, dem 13. Oktober, traf die starke Kraft der Randzonen des Sturms Madeira mit heftigen Regenschauern, starkem Wind, und hohen Wellen von bis zu 8 Metern. Einige Küstenstraßen wurden gesperrt wegen des starken Seegangs, fast alle Flüge wurden wegen dem starken Wind abgesagt und mehrere Veranstaltungen mussten verschoben werden. Insgesamt wurden auf dem Archipel aber nur minimale Schäden durch den Sturm verursacht, aber in einigen Teilen des europäischen Festlandes war dies nicht der Fall. Leslie traf das portugiesische Festland als tropischer Zyklon, der Sturmfluten, umgestürzte Bäume und leider auch Todesfälle verursachte. Ironischerweise waren die Effekte von Leslie fast genau zur gleichen Zeit dieses Jahr spürbar, wie die von Orkan Ophelia im vergangenem Jahr. Ophelias Wind und Wellen trafen am 11.Oktober 2017 auf Madeira.

Winter Sturm Emma (Februar 2018)

Die Wirkung von Leslies Wind und Wellen war nur eine grimmige Erinnerung an Emma, den mächtigen Wintersturm, der sich am 26. Februar bildete und am 6. März auflöste. Der Sturm hatte Auswirkungen auf viele Gebiete des Vereinigten Königreichs und verursachte auf Teilen des europäischen Festlands starke Schneefälle und eiskalte Temperaturen. Dieser wütender Schneesturm beeinflusste auch am 28. Februar Madeira in Form von heftigen Regenfällen, starkem Wind und  8-12 m hohen Wellen. Der hohe Wasserspiegel zu dem Zeitpunkt erlaubte den Wellen, einige Küstenteile Madeiras schwer zu beschädigen. Im Südwesten der Insel zerstörten die Wellen mehrere Häuser, schleppten einige Boote ins Meer und zerstörten sogar einen Teil der Marina-Mauer in Calheta. 16 Menschen sind in Großbritannien und Schottland durch Emma gestorben, während auf Madeira sie leider auch das Leben eines Touristen forderte, dessen Leiche trotz intensiver Rettungsbemühungen nicht gefunden wurde.

Ich habe dies  schon letztes Jahr in einem Blog erwähnt, als Orkan Ophelia durch den Atlantischen Ozean gerissen ist; Der Klimawandel ist keine Erfindung. Heftige Stürme sind leider nur eine Form der vielen extremen Wetterphänomene, die wir in Zukunft erwarten können. Wenn Sie in stürmischen Zeiten auf der Insel sind, bleiben Sie bitte in Sicherheit. Wir gehen keine unnötigen Risiken ein und Sie sollten es auch nicht tun.

Wenn die Stürme vorbei gezogen sind und sich die Bedingungen verbessern, lädt der Atlantik uns natürlich wieder ein seine Schätze zu bewundern.

Von Paula Thake