Das Meer ist unser blaues Büro, der marine Lebensraum, in dem wir unseren ozeanischen Freunden begegnen können. Leider ist dieser Lebensraum oft sehr belastet. Ein Schwerpunkt ist dabei der Plastikmüll. 10% des Mülls, der im Meer treibt, kommt von Booten, der Rest wird über Flüsse, die wahre Förderbänder des Mülls sind, in die See transportiert.
Plastik im Meer ist allgegenwärtig und ein großes Problem für alle Lebewesen im Meer und derer, die sich vom Meer ernähren. Neuere Berechnungen gehen von 19-23 Millionen Tonnen pro Jahr aus, die in dieses sensible Ökosystem gelangen. Der sichtbare Teil des Plastiks beträgt nur einen geringen Teil der im Ozean angesammelten Menge.
Salz, Sonne und die Wellengewalt arbeiten an den Plastikteilen und zerreiben sie zu kleinsten Partikeln, die dann kaum mehr sichtbar, aber dennoch vorhanden sind.
Eine Plastiktüte benötigt zehn bis 20 Jahre, ein Styroporbecher ca. 50 Jahre und eine PET Flasche ungefähr 450 Jahre, bis sie vollständig zerfallen ist. Selbst in einen der kleinsten Meeresbewohnern, dem Zooplankton wurden Nanopartikel des Plastiks nachgewiesen. Im Marianengraben (11.000 Meter), dem tiefsten Punkt unsere Ozeane wurde auf dem Meeresgrund Plastik gefunden.
Der WWF veröffentlichte in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegner-Institutes eine neue Studie, welche auf die Auswirkungen der Biodiversität des Meeres eingeht.
Ebenfalls interessant ist der Global plastic navigator des WWF:
https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/plastikmuell-im-meer/global-plastic-navigator#c22759
Es gibt vielfältige Möglichkeiten im alltäglichen Leben, den Plastikverbrauch zu reduzieren und damit seinen Beitrag zu leisten, dass unsere Ozeane weniger belastet werden. Plastiktüten; PET Flaschen; Sixpack- Halter; synthetische Textilien; Kosmetika, wie zum Beispiel Peelings, die Plastikpartikel enthalten; Feuerzeuge; Einmal-Rasierer sind nur einige Utensilien, für die eine Alternative gefunden werden kann.
Unsere Pläne zum diesjährigen World Ocean day eine Mülltour mit Erforschung des Zeitraumes, wie lange der Müll schon im Meer trieb, zu veranstalten, wurden leider von einer Schlechtwetterfront namens Oscar vereitelt. Durch den Sturm wurde der Müll, der irgendwann im Meer gelandet war, wieder vor unsere Füße geworfen. Sobald sich die Wetterlage beruhigt hat und wir Zeit finden, werden wir eine unserer Strandreinigungen starten. Derweilen werden wir den Müll, den wir auf unseren Whale Watching Touren entdecken, wenn möglich selbstverständlich einzusammeln.
von Fatima Kutzschbach