Methanquellen sind äußerst unwirkliche Plätze der Tiefsee. Als Methanquellen werden Orte bezeichnet, wo methanreiches Wasser austritt. Man sollte meinen, dass Leben unter diesen lebensfeindlichen Bedingungen nicht bis kaum möglich ist. Doch das Gegenteil ist der Fall. Im Gegensatz zum Rest des Tiefseebodens, der dünn besiedelt ist, stellen diese Gasquellen oft wahre Oasen in der Tiefsee dar. Doch wer hier überleben will, muss hochspezialisiert sein. Die dort vorhandenen chemotrophen Bakterien sind in der Lage anhand von Chemosynthese Methan und Schwefelwasserstoff in organische Verbindungen umzuwandeln, die als Nahrungsgrundlage der anderen Methanquellenbewohner und deren Besucher dient.
Bis jetzt wusste man, dass Röhrenwürmer und Muschel dort reichlich zu finden sind. Doch nun wurde eine überraschende Entdeckung gemacht, denn ein internationales Forscherteam fand heraus, dass Methanquellen eine entscheidende Rolle spielen, wenn es um die Kinderstuben von Tiefsee-Raubfischen und Rochen geht. Bei Haien unterscheidet man zwischen lebendgebärenden Arten, eierlegenden und denen, die ihre Eier im Leib ausbrüten. Auch bei Rochen gibt es Unterscheidungen. Echte Rochen legen Eier, während bei fast allen anderen Rochenarten, die Jungtiere noch im Leib des Muttertiers aus dem Ei schlüpfen.
Eierlegende Hai-und Rochenarten scheinen die festen Strukturen der Kalkgesteinauswüchse der Methanquellen gerne zu nutzen, um ihre Eiern einen Schutzraum, im sonst sehr schlammigen Meeresgrund der Tiefsee zu bieten. In Chile fanden Forscher mehrere Generationen riesiger Eikapseln des Tiefseerochens.
In dieser unwirklichen Welt der Tiefe wurden sogar versteinerte Eikapseln des Katzenhais gefunden, welche die Forscher auf 35 Millionen Jahren datierten.
Aufgrund der Wichtigkeit dieser Methanquellen auch als Kinderstube aquatischer Arten wünschen sich die Forscher, dass diese unter Schutz gestellt werden.
Fotoquelle: NOAA
Von Fatima Kutzschbach