„Wenn Ihre Angst vor der globalen Erwärmung von Ängsten vor dem Anstieg des Meeresspiegels dominiert wird, kratzen Sie kaum an der Oberfläche von den Schrecken die uns erwarten..” Dies ist die erste Zeile vom Artikel “ Die unbewohnbare Erde”, das im Jahre 2017 in der New York Times veröffentlicht wurde. Unsere Empfehlung in der jetzigen Literaturecke ist eine Erweiterung von diesem Artikel und wurde auch vom gleichen Autor geschrieben. Das Buch stellt ein brutales Porträt dar, von der Zukunft die uns erwartet, und konfrontiert uns mit den Folgen unserer konsequenten Ignoranz gegenüber einem sehr realen Problem: dem Klimawandel. Natürlich haben wir alle von den unangenehmen Statistiken schon gehört, sowie auch die extremen Wetterereignisse gesehen und wir sind uns ja auch bewusst, dass diese häufiger auftreten werden. Aber verstehen wir tatsächlich dem Ausmaß der zu erwartenden Verwüstungen? Wie sieht die Realität des Klimawandels aus?
Die Realität ist absolut erschreckend. Neben der Erwähnung der langen Liste an bevorstehenden Katastrophen, die aufgrund der Klimaerwärmung auf uns warten (welche strategisch in Kapitel wie Hitzetod, Sterbende Ozeane usw. unterteilt werden), verweist das Buch auch auf einen weiteren entscheidenden Faktor im Kampf gegen dieses Phänomen; unsere Perspektive auf dieses Problem. Unsere selbstgefällige und selbstmitleidige Haltung hilft definitiv nicht weiter wir denken immer noch, dass die Konsequenzen in Form von einem schrecklichen Ereignis einschlagen werden, wonach wir all das wieder Aufbauen, was zerstört wurde. Leider ist dies kein apokalyptischer Film mit einem Happy End für die Menschheit. Das Buch konfrontiert uns auch mit einer sehr deprimierenden Tatsache; wir verlangsamen diesen. Prozess nicht. Ganz im Gegenteil; während das Bewusstsein für den Klimawandel gestiegen ist, ist auch der Verbrauch fossiler Brennstoffe. Wir verbrennen 80% mehr Kohle als im Jahr 2000.
Ich werde keine ernüchternden Aussagen von Wallace Wells mehr zitieren, aber eins verspreche ich Ihnen, das Buch ist eine wichtige Lektüre, da es sich nicht nur um den Klimawandel handelt, sondern auch um unsere Einstellung zu unserem Planeten und unser Überleben. Wir sehen den Klimawandel immer noch als Bestrafung für unsere Fehler, als emotionale Rückzahlung und nicht als ein wichtiges Problem, dass wir Immer noch lösen können. Der letzte Punkt ist wahrer Lichtblick bei all den Prognosen und wird von Wells im ganzen Buch betont; wir können das Schlimmste immer noch aufhalten. Wir müssen nur die düstere Realität der Dinge verstehen und uns schließlich dazu entscheiden, unsere Haltung gegenüber diesen Themen zu ändern.
Einige Leute finden so eine Literatur viel zu alarmierend, aber um ehrlich zu sein, wir haben allen Grund, alarmiert zu sein und uns vor den Konsequenzen des Klimawandels zu fürchten. Nicht beunruhigt zu sein, kann bedeuten, dass wir weiterhin selbstgefällig bleiben und jede Hoffnung zerstören, Lösungen für das zweifellos bevorstehendes Schicksal zu finden. Ich empfehle dieses Buch, weil es, obwohl es zuweilen eine deprimierende Lektüre sein kann, ein notwendiger Weckruf ist und Dinge erwähnt, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Man sagt ja dass Wissen Stärke ist, und wir müssen sehr stark sein, um uns dem zu stellen, was kommt. Wie Wells in der Eröffnungszeile des Buches sagt: „Es ist, das verspreche ich, schlimmer als Sie denken.“
Von Paula Thake