Normalerweise ist es eine schöne Sache unter den Top 10 zu sein. Wenn es um die dreckigsten Flüsse, geht, sollte es allerdings überhaupt keine Top 10 geben.
Wer weit entfernt vom Meer lebt, mag vielleicht denken, dass sein Müll in sicherer Distanz zum Ozean bleibt. Weit gefehlt! 90% der Meersverschmutzung gelang aus weit entfernten Teilen des Landes hinaus auf die See. Die wässrigen Müll-Förderbänder leiten jährlich bis zu 4 Millionen Kunststoffabfall in das Meer. Dies entspricht einem Gewicht von 400 Eifeltürmen.
Außer Frage steht, die Vermüllung der Ozeane ist kein Schönheitsfehler. Sie vergiftet diesen wichtigen Lebensraum und wird zur Todesquelle für die Meeresbewohner. Laut Schätzungen haben mittlerweile ca. 700 Arten von Meerestiere schon Plastikpartikel aufgenommen. Die Auswirkungen auf den Ozean sind zahlreich: Mikropartikel im Meersalz und im Zooplankton, welches sich durch das Zooplankton in der darauf folgenden Nahrungskette potenziert; Seevögel, Meeresschildkröten, Wale, Delfine etc. mit plastikgefüllten Mägen, die grausam verenden; Tiere, die sich im Plastik verheddern und zum Sterben verurteilt sind … die Liste ist lang.
Die Flüsse, die auf der Top 10-Liste der Verschmutzer stehen, ziehen sich durch Ost-und Südasien und Afrika. Und hier sind die Schmutzflüsse beim Namen mit der jeweiligen Rangnummer der Top 10 genannt:
Ostasien: Jangtse (1) – Gelber Fluß (3) – Hai He (4) – Perlfluß (7) – Amur/Heilong Jiang (8) – Mekong (10)
Südasien: Indus (2) – Ganges (6)
Afrika: Nil (5) – Niger (9)
Diese Flüsse schlängeln sich durch die dichtbesiedelte Gebiete Chinas, Paksitans, Indiens, Afrikas, Kombadshas und auch durch Russland. Mit Ausnahme des Amur’s haben alle anderen den Faktor der hohen Bevölkerungsdichte gemein. Die damit teilweise einhergehende explodierende Industralisierung, mangelnde Abwassersysteme und fehlendes Recycling tragen zu der verherrenden Situation bei.
In der Not liegt auch die Chance! Wären an diesen Quellen der Verschmutzung ein nachhaltiges Verhalten umsetzbar, könnte das Meer in großem Maße entlastet werden. In Australien werden große Müll-Auffangnetze an Zulaufstellen von Flüssen erprobt. Könnte dies eine erfolgversprechende Maßnahme sein? Ohne Frage, die Aufklärung, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und ein funktionierendes Recycling steht an erster Stelle.
Von Fatima Kutzschbach