Was ist eigentlich ein Klima oder Ökosystem- Wächter? Es handelt sich um etwas, das eine Reaktion des Ökosystems auf Umweltveränderungen und -schwankungen anzeigt, die sonst nicht beobachtet worden wäre.
Viele marine Raubtiere und Meeressäugetiere sind oft auffällig und weit verbreitet und integrieren viele Informationen vom Abgrund bis zur Oberflächenschicht sowie von untersten bis höchsten Stufen im Nahrungsnetz. Da die meisten Säugetiere an der Spitze der Nahrungskette stehen, wirken sie als wichtige Regulatoren für die darunter liegenden trophischen Ebenen.
Viele Meeressäugetiere haben eine lange Lebensspanne, sind langfristige Küstenbewohner, ernähren sich auf der hohen trophischen Ebene und haben einzigartige Fettreserven, die als Depots für anthropogene Toxine dienen können. Viele dieser Arten leben gemeinsam mit dem Menschen in Küstenregionen und verzehren die gleiche Nahrung, so dass sie wichtige Erkenntnisse über Probleme der öffentlichen Gesundheit liefern können. Angesichts der anthropogenen Veränderungen können viele dieser Arten Stressfaktoren wie chemischen Schadstoffen, Algenbiotoxinen und Krankheitserregern ausgesetzt sein.
Wale zum Beispiel spielen eine wichtige Rolle bei der Bindung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre; jeder Großwal bindet im Durchschnitt schätzungsweise 33 Tonnen CO2. Die Erwärmung der Ozeane und der Verlust des Meereises in den Gebieten der Arktis und Antarktis können sich auf die Ernährungsgewohnheiten und den Nahrungsreichtum dieser Wale auswirken. Das Plankton, von dem sie sich ernähren, wird sich höchstwahrscheinlich verschieben und in seiner Menge abnehmen, wenn sich Strömungen und Winde ändern. Dadurch ändern sich die Wanderungsmuster- und Reichweiten, so dass weniger Zeit für die Nahrungssuche bleibt, was sich wiederrum auch auf die Reproduktionsraten der schon gefährdeten Arten auswirkt.
Ökosysteme sind wirklich ein Hamsterrad von voneinander abhängigen Faktoren, die viel vulnerabler sind, als wir uns vorstellen können.
Der rasche Wandel im Anthropozän und ihrer Umwelt lässt diesen Arten nicht genug Zeit, sich anzupassen, und macht die Entwicklung neuer Instrumente zur Messung der Ökosystemdynamik erforderlich.
von Paulina Kalita