Die versunkene Stadt Atlantis war schon immer eine wunderbare Geschichte, die unsere Vorstellungskraft erfüllte. Die Idee eines wunderbaren Königreichs irgendwo tief unter dem Meer. Das Geheimnis und die Anziehungskraft einer solchen Sache bringt das Kind in uns zum Vorschein. Wenn wir nachts die Augen schließen, können wir davon träumen, durch solch einen wunderbaren Ort zu schwimmen.
Das führt zu einer interessanten Frage: Träumen Wale auch? EKG-Schlafmuster von Walen wurden untersucht und führten zu einigen interessanten Ergebnissen bei Tümmlern (Tursiops truncatus). So wurde zum ersten Mal festgestellt, dass sie 2 Stunden lang schlafen, nur die Hälfte ihres Gehirns und nur ein (gegenüberliegendes) Auge schließen halbes Wachbleiben, um sich über Bedrohungen im Klaren zu sein und wieder an die Oberfläche zu kommen, und dann die Gehirnhälften wechseln. Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), die Phase, in der wir träumen, ist bei Walen schwer zu definieren, wurde jedoch bei einem Pilotwal beobachtet (Globicephala macrorhynchus) das würde bedeuten, dass sie auch träumen. Vielleicht spazieren sie dann in einem Wal-Traum durch unsere Stadt und sind begeistert von unserer Welt. Ich bin sicher, sie würden gerne einen Sushi-Laden besuchen, in dem man ohne ende essen kann!
Bei größeren Walen wird es komplexer, vor allem, wenn man ein EKG finden will, das groß genug ist, um es herauszufinden. Außerdem schlafen sie viel kürzer, oft in der Nähe oder direkt unter der Oberfläche. Besonders hervorzuheben sind die Pottwale (Physeter macrocephalus), die beim Nickerchen senkrecht und in einer Gruppe stehen. Unter Wasser sieht dieses Spektakel aus wie viele lange massive Säulen, die im Wasser stehen. Sie erinnern uns an die antiken Griechischen Tempelsäulen, die wir uns für Atlantis vorstellen. Aber wenn es jemanden gibt, der über die Geheimnisse der Tiefe Bescheid weiß, dann sind es die Pottwale, die so weit abtauchen und was sie dort finden, werden wir vielleicht nie wissen.
Von Scott Dorssers