Die Evolution der Meeressäuger ist eine bemerkenswerte Geschichte der Anpassung und Rückkehr ins Wasser. Ursprünglich waren sie Landtiere, die im Laufe von Millionen Jahren wieder eine aquatische Lebensweise annahmen, um neue Lebensräume zu erschließen. Drei Hauptgruppen – Wale (Cetacea), Robben (Pinnipedia) und Seekühe (Sirenia) – entwickelten sich unabhängig voneinander.
Wale stammen von Huftieren ab, die vor etwa 50 Millionen Jahren lebten. Ihre frühesten Vorfahren, wie Pakicetus, waren wolfsähnliche Tiere, die sich in Uferzonen aufhielten und gelegentlich ins Wasser gingen. Später entwickelten sich Formen wie Ambulocetus, die schon amphibisch lebten und sowohl an Land als auch im Wasser jagten. Mit Basilosaurus vor etwa 40 Millionen Jahren entstand ein vollständig aquatisches Tier, das keine Hinterbeine mehr besaß. Schließlich entwickelten sich die modernen Wale mit stromlinienförmigen Körpern und Schwanzflossen, die durch vertikale Bewegungen angetrieben werden.
Die Vorfahren der Robben lebten vor etwa 25-30 Millionen Jahren. Sie stammen von landbewohnenden Fleischfressern ab, ähnlich den heutigen Bären oder Mardern. Frühformen wie Enaliarctos zeigten bereits Anpassungen an das Leben im Wasser, darunter Schwimmhäute und stromlinienförmige Körper. Im Laufe der Evolution entwickelten sich Robben, Seelöwen und Walrosse, die zwischen Wasser und Land wechseln können.
Seekühe sind eng mit Elefanten verwandt und entstanden vor etwa 50 Millionen Jahren. Frühe Formen wie Pezosiren lebten an Land, suchten jedoch in flachen Gewässern nach Nahrung. Im Laufe der Zeit verloren sie ihre Hinterbeine, ihre Körper wurden rundlicher, und sie entwickelten paddelartige Vorderflossen, um sich im Wasser fortzubewegen.
Von Fatima Kutzschbach