Wale sind beeindruckende Meeresbewohnern. Manche von ihnen legen oft weite Strecken auf ihren Wanderungen zurück. Diese Migrationen sind saisonal bedingt und dienen vor allem der Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung. Die größten Walarten, wie Blauwale, Grauwale und Buckelwale, unternehmen einige der längsten Wanderungen im Tierreich.
Die meisten Walarten verbringen den Sommer in kalten, nährstoffreichen Gewässern der Polarregionen. Hier in ihren Nahrungsgründen nehmen sie große Mengen an Krill und Fisch auf. Wenn der Winter, wenn das Nahrungsangebot schwindet, begeben sie sich auf lange Reisen in wärmere Gewässer. In den tropischen oder subtropischen Regionen paaren sie sich und bringen sie ihre Jungen zur Welt. Diese wärmeren Temperaturen helfen den neugeborenen Kälbern, nicht zu viel Körperwärme zu verlieren.
Ein berühmtes Beispiel für Walwanderungen ist die des Grauwals (Eschrichtius robustus), der jährlich eine Strecke von bis zu 20.000 Kilometern zwischen der Arktis und den warmen Lagunen Mexikos zurücklegt. Auch die Buckelwale (Megaptera novaeangliae) sind bekannte Weitgereiste. Einige Populationen schwimmen von der Antarktis bis nach Australien oder Hawaii. Die Orientierung auf diesen langen Strecken ist ein faszinierendes Rätsel. Wissenschaftler vermuten, dass Wale sich an der Erdmagnetik, Meeresströmungen und akustischen Signalen orientieren. Während Zahnwale wie Delfine und Pottwale Sonar zur Navigation nutzen, verlassen sich Bartenwale vor allem auf ihr Gehör, sowie Wasserströmungen.“
Doch die Migration der Wale ist zunehmend bedroht. Meeresverschmutzung, Lärm durch Schiffsverkehr, Windkraftradparks und Fischerei stellen große Herausforderungen dar. Insbesondere der zunehmende Schiffsverkehr kann zu Kollisionen führen, die für Wale oft tödlich enden. Die Wanderungen der Wale sind nicht nur beeindruckend, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des marinen Ökosystems. Ihr Verhalten und ihre Reisen spielen eine entscheidende Rolle im Gleichgewicht der Ozeane – ein weiterer Grund, diese majestätischen Tiere besser zu schützen.
Von Fatima Kutzschbach