Seit wann arbeitest du im Whale Watching Bereich?
1990 begann ich mit Beobachtungen von wilden Großen Tümmlern zunächst auf wissenschaftlicher Basis (Texas A&M University), der sogenannten Foto-Identifikation.
Ort: Galveston, Texas (Golf von Mexiko), USA. Im Anschluss folgten Beobachtungen (Foto-Identifikation) der gleichen Delfinart vor der Pazifikküste Golfito, Costa Rica, Mittelamerika. Im klassischen Whale Watching bin ich seit 2008 (und seit 2010 bei Lobosonda) als Whale Watching Guide tätig.
Was gefällt dir an deiner Arbeit am meisten?
Zum einen ist es jeden Tag wieder faszinierend zu sehen wie sich Wale und Delfine in freier Natur verhalten, auch in der Interaktion mit Booten. Es gibt immer neues zu sehen, die Arbeit wird nie langweilig.
Die Arbeit auf dem Meer erfüllt mich zudem auch deshalb, weil ich mein Wissen mit anderen Menschen teilen und an sie weitergeben kann. Wenn sich die Teilnehmer freuen über gelungene Sichtungen und ich ihre Begeisterung sehe, ist das zudem ein tolles Feedback. Im Idealfall gehen sie mit vielen schönen Eindrücken und neuem Wissen von Bord und sind zudem angeregt sich auch in ihrem privaten Umfeld weiter für die Belange der Meere einsetzen.
Was wünschst du dir für das Meer/die Meeressäuger?
Die Ozeane bedecken nahezu dreiviertel der Erdfläche und stellen den größten Lebensraum des Planeten dar. Sie sind für unser Leben an Land in vielerlei Hinsicht unentbehrlich. Ozeane generieren den lebensnotwendigen Sauerstoff, sie ernähren uns, sie sind das Hauptelement im weltweiten Klimageschehen, Transportwege und vieles mehr.
Ich wünsche mir, dass die Menschheit endlich die enorme Bedeutung dieses größten Lebensraumes der Erde erkennt. Dass die Politiker weltweit ihren Verstand gebrauchen und längst überfällige Maßnahmen und Gesetze einleiten, um das ökologische Gleichgewicht der Meere zu stärken. Es müssen ausreichend große und viele Meeresschutzgebiete weltweit entstehen, damit sich dort Oasen der Artenvielfalt bilden und sich bedrohte Bestände wieder erholen können.
Ich wünsche mir vor allem, dass der Mensch endlich begreift, dass er nicht nur die Produkte des Meere benötigt, sondern auch die Unvorhersehbarkeit der lebendigen Welt, die uns umgibt. Wir Menschen brauchen Träume und Abenteuer, müssen wieder lernen die Anmut der wilden Natur zu sehen und zu verstehen. Das finden wir nicht in Zoos, Delfinarien oder Aquakulturen.