Der Orkan Ophelia brachte uns heute viel Wellengang und Wind sodass, beide Boote, die Stenella wie auch die Ribeira Brava, in der Marina bleiben mussten. Der Sturm fand sein Ursprung südwestlich von den Azoren letzten Mittwoch und, ist der 10. beschriebener tropischer Sturm für die Orkan-Saison 2017. Während Meeressäuger generell ziemlich resilient gegenüber solche Unwetter sind, ist es wichtig dass wir über die Auswirkungen von so einem Sturm reflektieren.
Ophelia ist, nach Orkan Frances in 1980, der erster Sturm, der die Kategorie 3 so weit im Osten des Atlantiks erreicht hat. Der Orkan soll heute auf Schottland und Irland treffen mit Windgeschwindigkeiten von über 150 Stundenkilometer. Beide Länder bereiten sich heute auf das Schlimmste vor und erwarten schwere Schäden durch Wind und Überflutungen. Rezente Forschung zeigt immer wieder dass Wetterextreme wie Orkane mit der Erwärmung des Atlantischen Oberflächenwassers korrelieren, was uns wieder zeigt dass Klimawandel tatsächlich unsere Welt verändern wird. Die großen Ozeane des Planeten sind für die Steuerung des globalem Klimas verantwortlich, also ist der von der IPCC prognostizierter Temperaturanstieg des Oberflächenwassers von 4°C und die damit verbundenen Wetterextreme ein Grund zur Sorge, nicht nur für Menschen sondern auch für das Leben im Meer.
Herbststürme sind generell für die Durchmischung der Wasserschichten verantwortlich. Typischerweise ist das warme, leichtere Oberflächenwasser vom tiefen kalten Wasser durch die Thermo-Sprungschicht (auch Thermokline genannt) getrennt und Orkane bewirken dass kaltes Wasser an die Oberfläche gelangt und dabei die Temperatur reduziert. Diese Veränderungen bewirken auch Strömungsänderungen und weitere Änderungen des atmosphärischen Klimas. Stürme beeinflussen nicht nur die Physik und Chemie der Ozeane; ihre mechanische Kraft bringt einige Stressfaktoren für viele Meerestiere. Planktonische Organismen wie die meisten Nesseltiere, darunter auch Portugiesische Gallerten, werden in Küstennähe ans Ufer gespült und sterben. Junge Schildkröten haben Probleme sich an der Wasseroberfläche aufzuwärmen und zu atmen. Obwohl einige Tiere, darunter auch Meeressäuger, solche Bedingungen gut meistern und sogar gerne Sturmwellen reiten, sterben einige verletzliche Tiere wie junge Kälber oder kranke Tiere wenn das Meer zu stürmisch wird. Korallenriffe sind eine der bekanntesten Opfer von Orkane; die Riffe im Westen des Atlantiks mussten viele mechanische Schäden durch die starken tropischen Stürme des Sommers ertragen.
Ophelia ist ironischerweise auch der name einer weiblichen Figur die am Ende des Shakespeare Drama Hamlet tragischerweise ertrinkt. Für uns kann dieser Sturm als Erinnerung dienen; Erinnerung an die Zerbrechlichkeit unserer Ökosysteme und die Verantwortung wir uns und das Leben im Meer gegenüber tragen.
von Paula Thake