26.08.2021 – Ambra – Von Kraken und Pottwalen

Published by Fatima Kutzschbach on September 2, 2021

Auf unserer Morgentour ging es weit, sehr weit hinaus, doch unser blaues Büro war vereinsamt. Weit und breit keine Delfine, keine Wale. Allerdings fanden wir einen Kalmar an der Meeresoberfläche treibend. Ein Meeressäuger hatte ihn nach erfolgreicher Jagd nicht komplett verspeist. Dies war unsere Chance, ihn genauer zu betrachten. Besonders interessant ist der Papageienschnabel dieses Tintenfisches. Wenn nun ein Wal diese Kalmare verschlingt, schluckt er natürlich auch den harten Papageienschnabel, der jedoch nicht verdaulich ist. Diese unverdaulichen Teile der Hornkiefern und Schnäbel durchwandert den Darmtrakt des Pottwals, setzt sich dort fest und über eine längere Zeit entwickelt sich daraus eine graue, wachsartige Substanz, das sogenannte Ambra. Früher wurde es als Basis für Parfüm genutzt, welche nun von synthetischen ersetzt wurden. Ambra wird nur noch in teuren Parfüms genutzt. Momentan entsteht an unserer Hafenmauer ein riesengroßer Kalmar und wenn Sie die Fotos unseres echten und die des gemalten vergleichen, werden Sie feststellen, dass sie sich ähnlich sehen.

Auf der Mittagstour ging es dann weit, sehr weit gen Westen. Es ging sogar an Ponta do Pargo vorbei, sodass wir einen Blick auf die Nordküste Madeiras werfen konnten. Doch unsere Sichtung mit einem Tropischen Wal (Balaenoptera edeni) war es wirklich wert. Dieser Bartenwal tauchte immer mit einer Form der Ankündigung, heftigem Blasenausstoß auf. Für einen Tropischen Wal war er ein kräftiges Exemplar.

Am Nachmittag gab es Vielerlei zu sehen. Streifendelfine (Stenella coeruleoalba) zogen durch das Blau, Kurzschnabelige Gemeine Delfine (Delphinus delphis) vergnügten sich erst bei der Ribeira Brava, um dann zur Stenella zu kommen. Ein ganz besonders akrobatischer Gemeiner Delfine gab eine tolle Show der Sprünge zum Besten. Und zum Ende des Tages in unserem blauen Büro durften wir den Konsumenten von Kraken höchstpersönlich bewundern. Es gab Pottwale (Physeter macrocephalus), ihre Lieblingsspeise sind nun mal Kalmare.