22.11.2018 – Wissen ist der Schlüssel

Heute Morgen haben beide unsere Boote sich auf der Suche nach Meeressäuger gemacht. Die Crew und die Gäste an Bord der Stenella waren die glücklicheren und schafften eine Sichtungen mit Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) in der Nähe von Funchal. Nach der Sichtung gelang unserer Crew auch eine gute Tat; sie entfernten ein mindestens 10 Meter langes schwarzes Rohr aus dem Meer und transportierten es zur Abfallentsorgung in Calheta.

Heutzutage sind solche „Müll-Sichtungen“ in unseren Ozeanen leider häufiger als Sichtungen mit Meeressäuger, und dies macht die wissenschaftliche Forschung über die Populationen dieser Tiere und ihre sozialen Strukturen besonders wichtig. Studien über die Dynamik innerhalb Meeressäugerpopulationen und ihre Nutzung von verschiedenen Lebensräumen dienen, als Hinweis auf die Wichtigkeit von bestimmten Gebieten für diese Tiere und können letztendlich zu effektiveren Anstrengungen bei der Erhaltung und Schaffung von Meeresschutzgebieten führen. Die dynamische und sich ständig verändernde Biodiversität rundum Madeira macht dies umso notwendiger!

Heute Nachmittag hielt Meeresbiologin Ana Dinis eine Präsentation im Natur Historischen Museum in Funchal und präsentierte die aktuellen Forschungsprojekte über die Meeressäuger, die die Gewässer von Madeira besuchen. Die zwei am besten dokumentierten und häufig vorkommenden Meeressäuger rundum des Archipels sind wahrscheinlich die Großen Tümmler und die Kurzflossen-Pilotwale (Globicephala macrorhynchus). Durch eine Kombination von Gewebe-, Blasloch-Wasser- und Stuhlproben sowie umfangreichen fotografischen Daten können die Wissenschaftler umfassende Informationen über die Populationsdynamik der Tiere erhalten. Dabei werden drei verschiedene Vorkommensmuster innerhalb einer Spezies definiert; residente Tiere, Transienten und Besucher. Diese Muster sind je nach Art unterschiedlich definiert und helfen Wissenschaftlern dabei, Kerntiergemeinschaften innerhalb größeren ozeanische Populationen zu erkennen.

Ana hat nicht nur ihre Methode und einige Forschungsergebnisse ihr Publikum mitgeteilt, sie hatte auch einige großartige Neuigkeiten! Ihr gemeinsames Projekt mit Kollege Filipe Alves, „Whale Tales“, wurde von der Oceano AzulStiftung in Lissabon großzügig gefördert. Das anstehende MARE-Projekt sollte dazu beitragen, Einblick in die Bewegung und die Lebensraumnutzung verschiedener Meeressäuger, insbesondere Pottwale (Physeter macrocephalus), zu ermöglichen.

Es ist unglaublich beruhigend für uns, dass die Forschung von Meeressäuger auf der Insel die notwendige Unterstützung erhält. Als Top-Räuber sind Meeressäuger wichtige Indikatoren für die Gesundheit und Stabilität der trophischen Netze im Ozean. Je mehr wir über sie wissen, desto besser können wir sie und auch andere Meerestiere schützen.

Von Paula Thake

Sichtungen des Tages

Ribeira Brava

10:00 Keine Sichtung

Stenella

10:00 Große Tümmler