Die Bedingungen auf dem Atlantik waren perfekt, als wir heute Vormittag mit unserem traditionellen Boot auf See hinausfuhren und unsere Crew war bereit, spektakuläre Sichtungen an der Wasseroberfläche mit Wale und Delfine mit unseren Gästen zu erleben. Trotz der großartigen Bedingungen gab es an der silbernen Oberfläche kein Lebenszeichen, abgesehen von einigen verstreuten Gruppen von Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris borealis), die genauso dankbar wären wie wir, einen Wal oder Delfine zu sehen. Nach einer langen Reise und einem kurzen hoffnungsvollen Moment, in dem wir einen einzelnen Großen Tümmler (Tursiops truncatus) nahe der Küste von Ribeira Brava gefunden hatten, mussten wir ohne Sichtung zur Marina zurückkehren.
Unser Späher suchte den Ozean für unser Nachmittagstour weiter ab, und fand schließlich eine Gruppe von etwa 8 Pottwalen (Physeter macrocephalus). Die Tiere hatten sich gerade nach ihren Jagdtauchgängen in der Tiefe wieder an der Wasseroberfläche versammelt und ruhten sich gemeinsam aus. Die Pottwale waren nicht die einzigen, die sich unter einander geselligt hatten; Eine Gruppe von Sturmtaucher hatte endlich eine Mahlzeit an der Wasseroberfläche gefunden, und rissen gemeinsam an einem toten Tintenfisch. Ein Sturmtaucher hatte jedoch keine Lust, sich mit seinen Artgenossen um den Kadaver zu streiten, und schnippte stattdessen an einem anderen farbenfrohen, aber gefährlichen Leckerbissen an der Wasseroberfläche – einem kleinen Stück Plastik. Meeresvögel, insbesondere Röhrennasen wie Sturmtaucher, Sturmvögel oder Albatrosse, fressen besonders häufig Stücke von Plastik und verhungern, was sie zu traurigen Botschaftern für die schrecklichen Folgen der Plastikverschmutzung macht.
Die Plastikflut reicht jedoch weit über Meeresvögel hinaus. Die Gruppe der Pottwale kauten und spielten mit einem riesigen Sack aus Kunststoff, die später von einem anderen Whale-Watching Boot im Sichtungsbereich gesammelt wurde. Die gute Tat mag dieser Gruppe von Pottwalen einen großen Gefallen getan haben, aber die Begegnung war auch eine traurige Erinnerung daran, wie gefährlich Plastik für Meerestiere geworden ist. Die Atlantische Fleckendelfine (Stenella frontalis), die später um unser Boot sprangen, schienen plastikfrei zu sein, sind aber genauso Opfer der Plastikverschmutzung und verletzen sich gelegentlich bei treibenden Langleinen.
Wenn wir den Schaden betrachten, den wir unseren Ozeanen zufügen, können wir uns definitiv glücklich schätzen, dass wir mit diesen unglaublichen Wesen immer noch solche Sichtungen genießen können. Die Begegnungen sollten uns jedoch auch motivieren, in Zukunft nachhaltiger zu leben, damit wir weiterhin die Gesellschaft dieser unglaublichen Meeresbewohnern genießen können.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 Keine Walsichtung
Stenella
15:00 Atlantische Fleckendelfine, Pottwale