Heute Morgen gab es eine artenreiche Tour auf der Stenella. Zuerst sahen wir Kurzflossen Pilotwale (Globicephala macrorhynchus) und im Anschluss Große Tümmler (Tursiops truncatus). Als wir uns langsam auf den Rückweg machen wollten, wurden wir von einem Tropischen Wal (Balaenoptera edeni) überrascht. Als erstes entdeckten wir einen heftigen Blasenausstoß, der an die Meeresoberfläche kam, dann erst sahen wir den Wal. Jedes Mal, wenn er nach einem Tauchgang von ein paar Minuten wieder hochkam, gab es einen deutlich sichtbaren Ausstoß von Blasen. So machte er es uns leichter, zu sehen, wo er das nächste Mal auftauchen würde. Anders als die beiden zuerst gesichteten Arten, die in die Gruppe der Zahnwale gehören, handelt es sich beim Tropischen Wal um einen Bartenwal.
Im Meer, wie auch in anderen Lebensräumen, geht es immer um Anpassung. Bartenwale und Zahnwale unterscheiden sich, auch wenn alle zu den Waltieren zählen, in einigen Punkten. Zahnwale haben natürlich Zähne, manche mehr, andere weniger. Bartenwale, die teilweise auf Zooplankton spezialisiert sind, benötigen ein anderes Verfahren. In der Anpassung an ihre Lebensumstände und verändertem Speiseplan von Fisch zu Krill vor Urzeiten erwiesen sich Zähne für die heutigen Bartenwale nicht als nützlich. Das kleine Zooplankton ist sehr nährstoffreich, gleitet allerdings auch schnell aus einem bezahnten Maul heraus. In der Spezialisierung auf diese Kraftnahrung bestehend aus Kleinstlebenwesen eignen sich die Hornplatten, die vom Oberkiefer der Bartenwale herunterhängen hervorragend.
Am Nachmittag waren unsere Gäste in Abenteuerlaune. Die Fahrt ging durch ein Auf und Ab der Wellen. Nichtsdestotrotz hatten wir schöne Begegnungen mit den Pilotwalen und Großen Tümmlern.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 Pilotwale, Große Tümmler
14:30 Pilotwale, Große Tümmler
Stenella
10:00 Pilotwale, Große Tümmler, Tropischer Wal
15:00 Pilotwale, Große Tümmler