Der Atlantik ist ein wunderschöner, mystischer Ort, der niemals unterschätzt werden sollte. Unsere Touren hängen von seiner Stimmung und den Wetterbedingungen ab, die diese bestimmen.
Heute Vormittag sah der Ozean in Vergleich zu den vergangenen stürmischen Wochen, einladender aus, und unsere Stenella machte sich auf den Weg, um weit vor der Küste von Paul do Mar Delfine zu finden. Das grelle Sonnenlicht auf der Wasseroberfläche machte es unserem Späher schwer, ihnen zu folgen, aber unserem Team gelang es bald, diese extrem ausweichende Gruppe aufzuspüren. Aufgrund ihres Verhaltens vermuteten wir, dass es sich um eine kleine Gruppe von Streifendelfinen (Stenella coeruleoalba) handelte und beschlossen, sie in Ruhe zu lassen. Danach machten wir uns sofort auf den Weg, um eine Gruppe von Kurzflossen-Grindwalen (Globicephala macrorhynchus) zu sehen, die in Richtung Westen unterwegs waren, aber leider auch von Booten umzingelt waren. Wir hielten die Sichtung kurz, um unsere Belastung auf die Gruppe so gering wie möglich zu halten, und in der Zeit zwischen diesen beiden kurzen Sichtungen beschloss unser Team, sich auf die kleineren Schätze des Ozeans zu konzentrieren.
Seit Tagen treiben Portugiesische Galeeren (Physalis physalis) umher, viele von ihnen gefährlich nahe an der Küste, wo diese Zooidenkolonien ihr Ende finden. Sowohl ihr Überleben als auch ihr Untergang sind eine Folge der Ozeanphysik. Während die Kolonie eingeschlechtlich wächst – durch Abspaltung neuer mehrzelliger Zooiden, die jeweils ihre eigene spezielle Funktion haben – ist die Bildung einer neuen Kolonie auf die Freisetzung von Fortpflanzungszellen ins Wasser angewiesen.
Spezialisierte Zooiden in der Kolonie (entweder Männchen oder Weibchen) kümmern sich darum und setzen sie in die Wassersäule frei. Da die Kolonien Strömungen ausgesetzt sind und diese oft dazu führen, dass sich mehrere Kolonien in einem Gebiet versammeln, kann man dies als eine recht erfolgreiche Fortpflanzungsmethode betrachten!
Das Wetter bescherte uns zwar diese schönen Hydrozoen, aber auch viel Wind und Schwierigkeiten bei der Suche nach Tieren während unserer Nachmittagstour. Während wir unsere Gäste mit ein paar Begegnungen mit weiteren Galeeren unterhalten konnten, waren wir fest entschlossen, den Finnwal (Balaenoptera physalus) zu finden, der nach Westen schwamm. Leider war es unmöglich, den Wal zu finden, aber wir genossen unsere wilde Fahrt trotzdem!
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Stenella
09:30 Kurzflossen-Grindwale, Streifendelfine
13:30 Keine Walsichtungen