Die Felsenbecken entlang der dynamischen Basaltküste von Madeira sind eine schwierige Gegend. Viele der in diesem Gebiet lebenden Meerestiere sind potenziellen Angriffen durch lauernde Raubtiere ausgesetzt oder können von starken Wellen weggespült werden. Um zu überleben, müssen sie gut getarnt gegen die Felsen und flink sein.
Fast alle felsigen Strände auf Madeira sind mit einer Ansammlung von Krabben übersät, die äußerst flink und kaum zu fangen sind (es sei denn, mann ist ein geschickter Seevogel oder ein lauernder Tintenfisch). Die farbenfrohen Klippenkrabben (Graspus ascensionis), oder Lightfoot crabs auf Englisch, grasen die bei Ebbe frisch freiliegenden Algen zusammen mit den dünkleren Renner-Krabben (Pachygraspus marmoratus) und setzen sich somit lauernden Seevögeln aus. Mittelmeermöwen (Larus michahellis) sind besondere Fans dieser lebhaften Krebstiere, aber sie müssen schnell sein denn die Krabben heißen nicht umsonst “Lighfoots” oder Rennerkrabben. Wenn die Krabben in Gefahr sind, stürzen sie sich schnell in Felsspalten oder Felslachen und laufen den meisten ihrer terrestrischen Raubtiere leicht davon.
Die Krabben haben jedoch ihre verletzlichen Momente. Wenn sie von der Flut überrascht werden, können sie direkt ins Meer gespült und hungrigen Fischen oder lauernden Tintenfischen ausgesetzt werden. Darüber hinaus sind sie eine leichte Beute, wenn sie eine unvermeidliche Lebensphase einer wachsenden Krabbe durchlaufen; das Häuten. Wie alle Krebstiere wachsen Krebse nicht linear und müssen ihr Exoskelett ablegen, um Platz für ihren wachsenden Körper zu schaffen. Nach dem Verlassen der ursprünglichen Schale ist das neue Exoskelett der Krabben weich und macht das starke Krebstier zu einer leichten Mahlzeit.
Eine dritte, sehr flinke Krabbe, die häufig auf der Insel zu sehen ist, weidet lieber unter Wasser. Die flinke Algenfressende Krabbe (Percnon gibbesi), auch “Sally Lightfoot-Krabbe” genannt, ist eine kleine und extrem schnelle Krabbe, die wie die beiden zuvor genannten Arten gerne auf den Algenschichten entlang der Felsen weidet. Dieser Unterwasser-Pflanzenfresser ist am besten an den gelben Ringen an den Gelenken seiner dünnen Beine zu erkennen und ist wie seine irdischen Verwandten extrem schwer zu fangen. Die Dezimierung der Octopus-Populationen an den felsigen Küsten der Welt hat es dieser Art ermöglicht, sich sehr schnell zu vermehren. Wie die meisten Krabben hat diese Art Planktonlarven, die sehr langlebig sind und dies ermöglicht der Art, sich weit und breit zu vermehren. Algenfressende Krabben werden sogar als die invasivsten Dekapodenarten im Mittelmeerraum bezeichnet.
Jetzt wissen Sie also, wie diese uneinholbaren Krabben heißen. Anstatt also über Felsen zu stolpern, um die flinksten Kreaturen auf Madeira auszutricksen und zu fangen, können Sie Ihre Zeit damit verbringen, Ihren Freunden ein oder zwei Dinge über die Tiere zu erzählen.
Von Paula Thake