Am 24. März fanden wir während einer Stenella-Ausfahrt einen kleinen silbernen Fisch der tot an der Wasseroberfläche trieb. Ungewöhnlich in Form und Aussehen, nahmen wir ihn zwecks Bestimmung mit zurück an Land. Nun haben wir unsere „Hausaufgaben“ vom 24.03.2016 Blog erledigt und denken, dass es sich bei dem Fund um eine Fischart aus der Familie der Tiefsee-Beilfische (Sternoptychidae) handelt. Bisher sind rund 70 Arten von Beilfischen entdeckt, die in den Tiefen der tropischen, subtropischen und gemäßigten Breiten von Atlantik, Pazifik und Indischem Ozean leben. Es sind echte Knochenfische (Teleostei), aus der Ordnung der Maulstachler (Stomiiformes). Die Fische haben eine Länge von 2-14 Zentimetern, eine plumpe Körperform mit deutlich abgesetztem Schwanzstiel und große, nach oben ausgerichtete Augen. Ihre Schuppen sind silbrig und fein, das Fischmaul ist unterständig. An der Körperunterseite der Tiefsee-Beilfische sitzen Leuchtorgane, mit denen die Tiere blaue Lichtsignale aussenden. Dieses Licht wird erzeugt von Leuchtbakterien und dient der Kommunikation mit Artgenossen und/oder lockt potentielle Beute an. Wie andere Bewohner dieses lebensfeindlichen Lebensraumes sind auch die Beilfische gut angepasst an hohe Wasserdrücke, Kälte, Dunkelheit und an wenig Nahrung. Typischerweise kommen sie in einigen hundert Meter Wassertiefen vor, ihr Lebensraum umfasst die Tiefen von 50 m bis 1500 m.
Die Weltmeere stellen ca. 90 % des Lebensraumes der Erde dar. Etwa 60 % von ihnen gelten als Tiefsee. Je nach Definition und Auffassung der Forscher beginnt die Tiefsee schon unterhalb von 400 m bzw. 800 m. Die tiefste Stelle der Erde liegt im Marianengraben, östlich der Inselgruppe der Marianen (USA) und misst 11.034 m.
von Astrid Haas