„Mein Freund, der Wal“, sagte heute die zweijährige Edda. Das hat mich tief beeindruckt. Deshalb möchte ich heute über die Liebe schreiben, über eine ganz besondere Liebe, nämlich der zu den Tieren. Ich bin der Meinung, es braucht eine besondere Empathie, diese Liebe zu Tieren zu fühlen und zu leben, indem man sie beschützt. Möglicherweise geben sie einem dafür nichts zurück und man tut es trotzdem. Aber um ehrlich zu sein, sich für „Schwächere“ einzusetzen, zu wissen, dass es ihnen gut geht, gibt ein gutes Gefühl, richtig? Letztendlich sind Tiere, fühlende Wesen in anderer Gestalt. Da wir in der Lage sind, sie zu schützen, ist es in unserer Verantwortung, das Beste für sie zu tun.
Es gibt einen wunderschönen Spruch, den ich gerade vor ein paar Tagen las. „Egal, wie reich, talentiert oder intelligent du bist … wie du dich Tieren gegenüber verhältst, zeigt mir alles, was ich über dich wissen muss.“
Wir durften uns heute auf beiden Ribeira Brava Touren von einem Tropischen Wal (Balaenoptera edeni) umschmeicheln lassen. Dieser Wal ist wohl schon so etwas wie ein Freund, denn er ist nicht das erste mal vor Madeiras Küste unterwegs. Durch seine Rückenfinne mit den deutlichen Einschnitten ist er gut erkennbar. Filipe, unser Kapitän verhielt sich sanft, keine großen, hektischen Manöver und dem Wal schien das zu gefallen. Er beäugte uns, kam nah an das Boot, drehte sich zur Seite, um uns zu betrachten. Man stelle sich das vor, ein Wal hat uns betrachtet, angeschaut, gesehen. Bei solch einem Gedanken kann einem ganz warm ums Herz werden. Und was fällt einem dann ein? „Mein Freund, der Wal“, denkt man dann vielleicht voller Bescheidenheit, Freude und einer tiefen Liebe zu solch einer Schöpfung.
Persönlich wurde ich heute auf großartige Weise daran erinnert, dass man in der Natur immer auf Überraschungen gefasst sein darf. Als mich bei der Morgentour Gäste fragten, ob Tropische Wale ihre Fluke zeigen, verneinte ich. Doch ich warf noch ein, dass ich mich gerne eines Besseren belehren lasse. Gesagt, getan! Schon am Nachmittag zeigte unser walischen Freund seine Fluke. Eine wunderbare Überraschung.
Die Atlantischen Fleckendelfine (Stenella frontalis) sollen hier natürlich auch Erwähnung finden. Kurz: sie waren mal wieder großartig.
Und nun noch zwei kleine Aufgaben an Sie. Schauen Sie sich die heutigen Fotos gut an und finden Sie den Fliegenden Fisch. Auf dem Foto mit der Seeschwalbe zoomen Sie einmal ran und schauen sich den Ausdruck des Fisches im Schnabel des Vogels an.
Doch ganz zum Abschluss, nochmal eine kleine Erinnerung an unsere Petitionen. Eine kleine Geste, etwas zurückzugeben, für das, was uns heute geschenkt wurde.
https://www.lobosonda.com/de/walbeobachtung/meeresschutz/
von Fatima Kutzschbach
Sichungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 Atlantische Fleckendelfine,Tropischer Wal
15:00 Tropischer Wal
Stenella
09:30 Atlantische Fleckendelfine
13:30 Tropischer Wal, Pilotwale, Große Tümmler, Cuvier Schnabelwal
16:00 Tropischer Wal, Pilotwale, Große Tümmler