Mit einem Zitat von Mahatma Gandhi möchte ich diesen Artikel beginnen.
„Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto größer sein Anrecht auf menschlichen Schutz vor menschlicher Grausamkeit”.
Doch wird das in unserer Gesellschaft wirklich sogehandhabt? Im Namen des menschlichen Wohlergehens gibt es noch immer Tierversuche, Gefangenschaft und Tierleid … und viel zu oft steht selbst das banale, grausame Entertainment über dem Recht es Tieres.
Für die menschliche Rasse steht ihr eigenes Wohl oft, viel zu oft an erster Stelle. Man kann sich fragen, wo dabei der fühlende Aspekt bleibt. Mensch (be)wertet mit seiner Vorstellung von Intelligenz! Teilt tierisches Leben in Kategorien, die mehr oder weniger Recht auf Leben, auf Wohlergehen zugestanden bekommen. Doch was wäre, wenn man sich mal die Frage stellt, ob es vielleicht noch andere Formen von Intelligenz, vom fühlenden Erleben gibt, die sich nicht in Ordnungen pressen lassen?
Als Tierliebhaber bin ich hin und her gerissen zwischen Wut und Traurigkeit, über das Leid, dass durch menschliches Handeln für die Tierwelt entsteht. Jeder, der genau hinschaut, sollte doch das wahre, wahrhaftige und empfindende Wesen von Tiere erkennen können.
Tierfreunde, deren Tiere ein Part der Familie sind, wissen nur zu genau, welch Treue, Freundschaft, Liebe, Rückhalt von ihnen ausgeht. Sie wissen, dass ihre tierischen Familienmitglieder Freude, Liebe, Wohlbefinden, genauso wie Angst, Schmerz und Trauer empfinden. In einer optimalen, friedvollen Welt wünsche ich mir, dass auch Menschen, die Tiere als Besitz, als “Gegenstand” betrachten, Respekt vor jeglichem Lebensformen lernen und mit ihren Herzen in der Rubrik “Menschlichkeit” zu wachsen in der Lage sind.
Besonders berührend ist es, von wunderbaren Beispielen, wie in Neuseeland zu lesen, wo die Grundsatzentscheidung getroffen wurde, dass alle Tiere “fühlende Wesen” sind. Solch ein gesetzlicher Beschluss ist eine absolute Anerkennung für die Grundrechte der Tiere und hat eine hervorragendes Beispielfunktion auf internationaler Ebene.
2013 wurden Delfinen in Indien das Recht als “Nicht-menschliche Personen” zuerkannt. Sie dürfen nicht mehr in Delfinarien gehalten werden.
In Neu Dehli entschied der Oberste Gerichtshof, dass Vögel das Recht haben, frei zu sein. Sie dürfen nicht aus wirtschaftlichen Gründen in Käfigen gehalten werden. In einem Gerichtsurteil erklärte Richter Manmohan Singh: „Mir ist absolut klar, dass alle Vögel das Recht haben, durch den Himmel zu fliegen, und dass die Menschen kein Recht haben, sie zum Zwecke von Geschäften oder aus anderen Gründen in Käfigen zu halten“.
Bei unseren Sichtungen mit den kleinen und großen Meeressäugern erleben wir eins um’s andere Mal, den wohltuenden Effekt, den solch eine Begegnung auf unsere Gäste und auch auf uns hat. Freiwillige Geschenke von intelligenten, fühlenden Wesen an uns, einer komplett anderen Spezies. Mittlerweile gibt es gut dokumentiertes Forschungsmaterial, welches den Zusammenhalt, den Beistand, Teamgeist, das Schutzverhalten und die gegenseitige Unterstützung der Meeressäuger innerhalb der eigenen Spezies, aber auch artenübergreifend belegt. So manches Mal kommt mir der Gedanke, dass Mensch für das Erlernen dieser Qualitäten bei ihnen ganz gut mal in die Lehre gehen könnte.
Mit einem weiteren Zitat und einer Frage möchte ich diesen Artikel beenden …
“Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.” (Mahatma Gandhi)
Nun stellt sich die Frage, wo stehen wir in unserem menschlichen Fortschritt wirklich? Welche Schritte gilt es zu tun, um eine Welt zu sein, in der Menschlichkeit gegenüber allen Lebens das höchste Gut ist?
Von Fatima Kutzschbach