Die Wettervorhersagen für die südwestlichen Gewässer der Insel um Calheta ermutigten unser Team erneut, unsere Touren in den ruhigeren Gewässern im Nordwesten der Insel nahe Porto Moniz zu organisieren. Bei alle drei Touren hat unser Team wie immer alles getan, um Meeressäuger in der tiefblauen Weite des Atlantiks zu finden, während unsere Gäste die wunderschöne, grüne Küste des Nordens genießen konnten, die unser Suchgebiet umgab. Am Vormittag hatten wir das Glück einer kleinen Gruppe von Großen Tümmler (Tursiops truncatus) zu begegnen, die gelegentlich den Kopf hoben, um uns über die Wasseroberfläche anzuschauen, als sie Richtung Westen reisten. Während unserer Nachmittagstouren war der fleißige Einsatz unseres Teams leider vergeblich, und wir kehrten ohne Sichtung wieder zurück nach Porto Moniz.
Während unserer Suche nach Meeressäuger, scannte unser Team die Wasseroberfläche auch nach anderen Besuchern ab, die gelegentlich in den Gewässern rundum Madeira vorkommen. Unechte Karettschildkröten (Caretta caretta), zum Beispiel, werden häufig an der Wasseroberfläche angetroffen, wo sie sich kurzzeitig nach ihren Tauchgängen ausruhen. Wir sahen heute zwei von diesen Schildkröten und freuten uns schon auf die Nächste, als wir etwas an der Wassoberfläche treiben sahen. Leider war dies ein verlorener Rucksack, der von weitem wie eine Schildkröte aussah. Über solche irreführenden Begegnungen mit Meeresmüll können wir im Moment lachen, aber sie sind auch Erscheinungen einer traurigen Realität. Treibender Müll an der Wasseroberfläche unserer Ozeane ist heutzutage leider zur Norm geworden und ist eine garantierte Sichtung bei jedem Ausflug auf hoher See. Wie viele zuvor gesagt haben, leben wir in der Zeit des Anthropozäns, einer Zeit, in der die menschliche Existenz das Land und die Seenlandschaft prägt und die Spuren unserer Existenz absolut überall zu sehen sind. Das bedeutet leider auch, dass wir während unsere Zeit am Meer oft mehr Müll sehen als Tiere.
Es kann jedoch auch das Gegenteil der Fall sein. Die starke Dünung brachte heute auch ein paar Portugiesische Galeeren (Physalia physalis) in die Gewässer von Madeira. Diese giftigen Nesseltier-Kolonien sind Wind, Strömung und Wellen vollkommen ausgesetzt und werden daher oft in großer Zahl an Land gespült. Hier sehen sie oft wie Plastikmüll aus und haben viele Strandgänger irregeführt, die sie für Strandmüll gehalten haben und von ihren Tentakeln erwischt wurden. In der U.S.A und in Australien werden diese Hochseequallen deshalb auch als „Bluebottles“ bezeichnet.
Dies sollte in der heutigen Zeit niemanden davon abhalten, Plastikmüll vom Strand zu entfernen. Tragen Sie bitte nur zur Sicherheit feste Handschuhe und seien sie vorsichtig mit dem was sie wegräumen. Wir bei Lobosonda werden weiterhin Müll vom Meer und vom Strand entfernen und uns weiterhin für den Schutz von Meerestiere einsetzen.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Stenella
10:00 Große Tümmler
13:30 Keine Sichtung
16:00 Keine Sichtung