Delfine lieben es, Aktivitäten zusammen mit ihren Artgenossen zu unternehmen. „Sozial“ ist auch das meist verwendete Wort, die Wissenschaftler benutzen um diese charismatischen Wesen zu beschreiben. Die komplexen Beziehungen, die in so einer Herde von Delfinen herrschen, spiegeln sich oft in der Gruppendynamik und dem Oberflächenverhalten der Tiere wider.
Synchronisierte Sprünge sind, beispielsweise, eine sehr faszinierende Form der sozialen Gruppendynamik unter den Meeressäugern, von denen man die Qualität der Beziehungen zwischen den Tieren abschätzen kann. Im Allgemeinen resultiert synchrones Verhalten aus der Verhaltensnachahmung. Ein Tier fungiert als Vorführer, während die anderen seine Handlungen nachahmen. Einige Beweise deuten darauf hin, dass Delfine sogar vor diesem synchronen Verhalten miteinander kommunizieren und die Aktivität planen. Hellere Bereiche an den Rändern ihrer Flossen dienen dann als Bezugspunkte für die Tiere Koordination, um sich während des Springens zu koordinieren. Solche kleinen Sprünge in einer großen Gruppe Delfine live mit zu erleben, ist unglaublich schön und wird besonders häufig bei hoch-pelagischen Arten beobachtet, wie zum Beispiel den Streifendelfinen (Stenella coeruleoalba). Tatsächlich ist bei Streifendelfine dieses Gruppenverhalten sogar ein charakteristisches Merkmal, dass uns bei der Identifikation der Art während einer Sichtung hilft. Heute Vormittag hatten unsere Gäste auf der Stenella sogar das große Glück, Zeugen so einer Verhaltensweise zu sein.
Häufig kommt dieses synchronisierte Springen bei Delfinen auch nur paarweise vor, insbesondere bei Mütter und Kälber. Kälber bleiben im Allgemeinen während und nach dem Säugen in nächster Nähe zu ihren Müttern. In dieser Zeit beobachten die Kleinen die Handlungen der Mama, und ahmen sie sorgfältig nach. Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die sie in diesem Lebensabschnitt lernen, ist das regelmäßige Auftauchen zum Atmen. Als bewusste Atmer müssen die vor allem die jungen Delfine dazu konditioniert werden in regelmäßigen Abständen aufzutauchen, um zu atmen und dies wird am Besten während des Synchronschwimmens neben den Müttern erlernt. Während unseren beiden Touren heute führte uns unser Späher zu einer Gruppe von Großen Tümmler (Tursiops truncatus), die aus mehreren Weibchen und jungen Kälbern bestand. Höchstwahrscheinlch trafen wir auf beiden Ausflügen dieselbe Gruppe, da bei beide Male die Tümmler-Mütter weniger streng als gewöhnlich wirkten und es ihren Kälbern erlaubten, sich alleine unserem Boot zu nähern und die Bugwellen zu reiten. Jede Mutter weiß Bescheid; irgendwann werden die Kleinen groß und müssen dann ihre eigenen unabhängigen Entscheidungen treffen und für sich selbst sorgen. Je früher sie das selbstbewusst schaffen, desto besser.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
14:30 Große Tümmler
Stenella
10:00 Große Tümmler, Streifendelfine