

Die Degenfischerei auf Madeira zählt zu den wichtigsten traditionellen Fischereizweigen der Insel. Gefangen wird vor allem der Schwarze Degenfisch (Espada Preta), eine Tiefseefischart, die in 800 bis 1.600 Metern Tiefe vorkommt. Da er in großen Tiefen lebt, erfolgt der Fang hauptsächlich nachts. Die Fischer nutzen lange Langleinen, die mit zahlreichen Haken bestückt sind. Diese werden kontrolliert in die Tiefe gelassen und regelmäßig überprüft.
Der Degenfisch steigt aufgrund der Dunkelheit in höhere Schichten auf, was den Fang erleichtert. Madeira gilt als eines der wenigen Gebiete weltweit, in denen diese Art in größerer Menge vorkommt. Der Standortvorteil beruht auf den steil abfallenden Küstengewässern rund um die Insel.
Die Degenfischerei spielt wirtschaftlich eine zentrale Rolle für viele Küstengemeinden, besonders in Câmara de Lobos. Ein Teil des Fangs wird exportiert, der Rest auf lokalen Märkten verkauft oder in der Gastronomie verarbeitet.
Das Fleisch des Schwarzen Degenfischs ist weiß, zart und aufgrund seines milden Geschmacks beliebt. Typische Zubereitungen umfassen gebratenen Degenfisch mit Banane oder Maracuja-Sauce.
Die Fangmethoden gelten im Vergleich zu anderen Industriefischereien als relativ nachhaltig. Dies liegt daran, dass die Bestände bisher nicht stark überfischt sind und die Methode selektiv arbeitet. Regelmäßige Kontrollen und Fangquoten sollen die Stabilität des Bestands sichern.Die Fischerei erfolgt überwiegend mit kleineren Booten, die täglich auslaufen.
Moderne Technik unterstützt heute die Navigation und Tiefenbestimmung, ohne die traditionelle Praxis zu ersetzen. Die Degenfischerei ist damit ein bedeutender Bestandteil der maritimen Kultur und Wirtschaft Madeiras.
Von Fatima Kutzschbach