WOW! Fünf Arten auf einem Trip! So ging es heute Schlag auf Schlag. Wir begannen mit Atlantischen Fleckendelfinen (Stenella frontalis), dann Pottwale (Physeter macrocephalus), gefolgt von Kurzflossen Pilotwalen (Globicephala macrorhynchus) und einem Großen Tümmler (Tursiops truncatus) und anschließend Rauzahndelfine (Steno bredanensis).
So hatten wir heute drei Arten, deren Sozialstruktur eine Hierarchie ist und zwei Arten, die in einem Matriarchat leben.
Meeressäuger weisen eine beeindruckende Vielfalt an Sozialstrukturen auf, die von der Art, ihrem Lebensraum und ihren ökologischen Anforderungen abhängen. Diese Strukturen sind entscheidend für das Überleben und die Fortpflanzung der Tiere und variieren stark zwischen den verschiedenen Arten.
Einige Walarten, wie zum Beispiel Schwertwale, Pottwale und Pilotwale haben komplexe matriarchale Gesellschaften. Diese Gruppen bestehen oft aus mehreren Generationen und werden von einem dominanten Weibchen angeführt, das die Gruppe bei der Jagd, dem Schutz der Jungen und der Navigation durch den Ozean leitet. Diese Gruppen, auch Pods genannt, sind sehr stabil und die Mitglieder bleiben oft ein Leben lang zusammen.
Delfine bevorzugen oft eine Hierarchie, in der die Verbindung nicht immer so eng miteinander verbunden sind. Große Tümmler, leben in sogenannten Fusion-Fission-Gesellschaften. Diese Struktur ist sehr flexibel, wobei sich die Gruppenzusammensetzung regelmäßig ändert. Individuen kommen zusammen, trennen sich und formen neue Gruppen, je nach Nahrungsverfügbarkeit, sozialen Bindungen oder Fortpflanzungsmöglichkeiten. Dies ermöglicht es den Delfinen, sich an unterschiedliche Umweltbedingungen anzupassen und ihre sozialen Netzwerke dynamisch zu gestalten.
Im Gegensatz zu den sozial lebenden Arten gibt es auch Meeressäuger, die ein weitgehend solitäres Leben führen. Ein Beispiel dafür ist der Pottwal. Während die Weibchen und Jungtiere in Gruppen zusammenbleiben, ziehen die Männchen nach Erreichen der Geschlechtsreife oft alleine durch die Ozeane. Sie treffen nur gelegentlich auf andere Männchen, außer während der Paarungszeit. Aber auch Bartenwale sind zumeist solitär.
Einige Delfinarten, insbesondere Große Tümmler, bilden komplexe soziale Allianzen und kooperieren bei der Jagd. Diese Allianzen können aus mehreren Männchen bestehen, die gemeinsam um Weibchen konkurrieren oder sogar gemeinsam jagen. Diese kooperativen Verhaltensweisen ermöglichen es ihnen, größere und schneller Beute zu erlegen und sich gegen Fressfeinde zu verteidigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sozialstrukturen von Meeressäugern so vielfältig sind wie die Tiere selbst. Diese Strukturen sind das Ergebnis von Millionen Jahren Evolution und spiegeln die Anpassungen der Tiere an ihre spezifischen Lebensräume und ökologischen Nischen wider. Sie spielen eine zentrale Rolle im Leben der Meeressäuger und beeinflussen ihre Fortpflanzung, Nahrungssuche und Überlebensstrategien.
Auf der Mittagstour sahen wir Rauzahndelfine, Streifendelfine (Stenella coeruleoalba) und Große Tümmler. Bei der Schule der Großen Tümmler war ein Kalb dabei, dass sich im Springen übte. Und von unseren jungen Gästen gab viele Fragen über Haie 😉
Auf der Abendtour trafen wir die selbe Gruppe Großer Tümmler an, wie auf der Tour zuvor. Danach ging es zu den Rauzahndelfinen, die in kleinen Untergruppen durchs meer zogen. Während einige im Ruhemodus waren, zog drei Tiere es vor körperliche Vergnügen zu genießen. Sehr kuschelig waren sie miteinander.
Wer sich für den Schutz der Pilotwale und Großen Tümmler einsetzen möchte, findet hier den Link, um zu unseren Petitionen zu gelangen.
https://www.lobosonda.com/de/meeresschutz/
by Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
09:30 Atlantische Fleckendelfine, Pottwale, Pilotwale
13:30 Große Tümmler, Rauzahndelfine
Stenella
09:30 Atlantische Fleckendelfine, Pottwale, Pilotwale, Große Tümmler, Rauzahndelfine
14:00 Große Tümmler, Rauzahndelfine, Streifendelfine
17:00 Große Tümmler, Rauzahndelfine, Segelqualle