Der Ozean sah für unseren Späher ziemlich leer aus, als unsere Crew in den Atlantik hinausfuhr. Der Nebel aus Saharasand, der durch die Ostwinde zum Archipel getragen wurde, half hier auch gar nicht, und unser Team beschloss, seine Suche weiter weg von der Küste zu konzentrieren, um unseren Suchbereich zu erweitern. Plötzlich tauchte eine kleine Überraschung in Form einer winzigen Gruppe von Atlantischen Fleckendelfinen (Stenella frontalis) etwa dreieinhalb Meilen vor der Küste von Arco da Calheta auf.
Fleckendelfine sind in den Sommermonaten häufiger anzutreffen, aber gelegentlich sehen wir auch einige kleine Gruppen, die im Winter hier ankommen. Bei diesen Gruppen handelt es sich in der Regel um Kinderstubengruppen mit winzigen, schutzbedürftigen Kälbern, die auf offener See mehr Gefahren ausgesetzt wären. Trotz ihrer üblichen Neugier reagierte die winzige Gruppe ausweichend auf unser Boot, was uns bald dazu veranlasste, weiterzuziehen und nach anderen Tieren zu suchen.
Unser Späher entdeckte bald eine ziemlich große Gruppe Großer Tümmler (Tursiops truncatus), die in Richtung Westen unterwegs war. In der Mitte der Gruppe befand sich ein uns schon bekanntes Tier mit einer deutlich gezeichneten Rückenflosse und Narben entlang seines Schnabels. Wir identifizierten das Tier vor Ort als unseren alten Freund Pacino, ein älteres Exemplar, das auf See leicht zu identifizieren ist. Forschungen in der Adria haben außerdem ergeben, dass Große Tümmler mithilfe von Gesichtserkennungssoftware als Hilfsmittel zur Identifizierung anhand der Rückenflosse identifiziert werden können. Dies ist besonders bei jungen Kälbern mit wenig Markierungen auf der Rückenflosse nützlich.
Tja, auch wenn der Ozean scheinbar trostlos aussieht, wird es hier wirklich nie langweilig!
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Stenella
09:30 Atlantische Fleckendelfine, Große Tümmler