Unsere maritime Odyssee nahm heute eine erstaunliche und interessante Wendung. Während wir durch die kristallklaren Gewässer segelten, schwebte ein atlantischer fliegender Fisch (Cheilopogon melanurus) anmutig über den Wellen, ein Beweis für das vielfältige Meeresleben, das Madeiras Küstenregionen bewohnt. Bei der Weiterfahrt begegneten wir den rätselhaften Mittelmeer-Mönchsrobben (Monachus monachus), die eindeutig als Robben und nicht als Seelöwen zu erkennen sind, obwohl ihr Name auf Portugiesisch „lobo marinho“ lautet.
Die Unterscheidung zwischen Robben und Seelöwen liegt in erster Linie in ihrer Anatomie, ihrem Verhalten und ihrem Lebensraum. Die Mittelmeer-Mönchsrobbe, die als Robbe klassifiziert wird, hat keine äußeren Ohrenklappen und einen schlanken, stromlinienförmigen Körper, der an das Leben im Wasser angepasst ist. Im Gegensatz zu Seelöwen bewegen sich die Robben an Land, indem sie sich winden, anstatt ihre Flossen zum Laufen zu benutzen. Außerdem unterscheidet sie die Familie Phocidae von den Seelöwen, die zur Familie der Otariidae gehören.
Der Höhepunkt unserer Reise war, dass wir diese erstaunlichen Tiere bei der Jagd beobachten konnten. Mittelmeer-Mönchsrobben sind für ihre außergewöhnlichen Schwimmfähigkeiten bekannt und können bei der Verfolgung ihrer Beute beachtliche Geschwindigkeiten von bis zu 19 km pro Stunde erreichen. Es war ein Privileg, diese majestätische Kreatur in Aktion zu erleben, denn ihr Jagdverhalten wird nur selten beobachtet.
Inmitten der Aufregung des Augenblicks ist es wichtig, den Erhaltungszustand der Robbenmönche zu beleuchten. Diese als stark gefährdet eingestuften Meeresbewohner sind zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt, darunter dem Verlust ihres Lebensraums, dem Verfangen in Fischereigeräten und menschlichen Störungen. Lobosondas setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für die Bedeutung der Erhaltung der für das Überleben der Mittelmeer-Mönchsrobbe wichtigen Lebensräume zu schärfen, und trägt aktiv zu den Schutzbemühungen bei.
Alle Sichtungen der Mittelmeer-Mönchsrobbe werden dem Projekt „Conservação do Lobo-marinho“ gemeldet, das vom Instituto da Conservação da Natureza e das Florestas, IFCN, IP-RAM, entwickelt und von der Monk Seal Alliance finanziert wird und dessen Hauptziel der Schutz und die Erhaltung der Mittelmeer-Mönchsrobbe in der Autonomen Region Madeira ist.
Unsere Begegnung mit der Mittelmeer-Mönchsrobbe erinnerte uns auf ergreifende Weise an das empfindliche Gleichgewicht, das in unseren Ozeanen herrscht. Ihre schwer fassbare Anwesenheit inspirierte uns dazu, uns weiterhin für den Schutz der Meere einzusetzen und dafür zu sorgen, dass die Mönchsrobben von Madeira auch in Zukunft diese Gewässer bevölkern werden.
Von Camila Dávila
Sichtungen des Tages
Stenella
09:30 Mittelmeer-Mönchsrobbe, Atlantischer Flugfisch