Während unserer heutigen Touren konnten wir vier verschiedene Wal- und Delfinarten beobachten. Diese waren die Atlantischen Fleckendelfine (Stenella frontalis), die Großen Tümmler (Tursiops truncatus), die Rundkopfdelfine (Grampus griseus) und die Pottwale (Physeter macrocephalus). Außerdem sahen wir Unechte Karettschildkröten (Caretta caretta) und eine Vielzahl an Seevögeln. Darunter waren Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris borealis), Bulwersturmvögel (Bulweria bulwerii) und Fluss-Seeschwalben (Sterna hirundo). Diese Arten zählen allesamt zu den Spitzenprädatoren der Ozeane und stehen daher weit oben im Nahrungsnetz.
Solch eine große Vielfalt an Beutegreifern ist ein klares Anzeichen für ein lebendiges Ökosystem. Dieses basiert auf der Primärproduktion des Meeres. Hier um Madeira ist diese hohe Produktivität in erster Linie durch das Aufsteigen von Wassermassen an den Tiefseehängen des Inselmassivs bedingt. Hierdurch gelangen Nährstoffe an die Oberfläche, was das Wachstum von Phytoplankton zur Folge hat. Zooplankton ist auf diese pflanzliche Basis des marinen Nahrungsnetzes angewiesen. Diese winzigen Lebewesen sind vor allem Krebstiere und werden von kleineren Fischen gefressen. Diese wiederum stellen die Beute für größere Fische dar. Die Spitze der trophischen Pyramide bilden Wale, Delfine, Haie, Seevögel und Robben, die entweder keine oder nur sehr wenige natürliche Fressfeinde haben.
Diese vorteilhaften ozeanografischen Bedingungen sind der Grund aus dem wir mehrere verschiedene Delfin- und Walarten an einem Tag sehen können: von den mit etwa 2 m recht kleinen Fleckendelfinen, über größere Vertreter der Delfin Familie, wie den Großen Tümmlern und den Rundkopfdelfinen, bis hin zu gigantischen Pottwalen mit bis zu 20 m Länge.
von Jan-Christopher Fischer
Sichtungen des Tages
Stenella
08:30 (Schnorcheln) Atlantische Fleckendelfine, Pottwale
12:00 Große Tümmler, Rundkopfdelfine
15:30 Atlantische Fleckendelfine, Große Tümmler, Pottwale
Ribeira Brava
13:30 Große Tümmler
17:00 Große Tümmler, Pottwale