Wir haben noch nicht über meine persönliche Liebe zur Mittelmeer-Mönchsrobbe (Monachus monachus) gesprochen. Ich wage zu behaupten, dass mich diese seltenen Tiere mehr beeindrucken als manche Delfin- oder Walarten. Das liegt nicht nur an ihrer Seltenheit (die heutige Sichtung war erst das sechste Mal in diesem Sommer, dass wir eine Robbe gesehen haben), sondern auch daran, wofür sie stehen. Ähnlich wie die historisch überfischten Wale (z. B. Pottwal (Physeter macrocephalus), Finnwal (Balaenoptera physalus) und vor allem die Glattwale (Eubalaena spp.) sind auch die Mönchsrobben große Überlebenskünstler. Sie waren jahrhundertelang mit einer Überausbeutung ihres Fells konfrontiert, die bis zu den alten Römern zurückreicht; sie waren mit dramatischen klimatischen Veränderungen konfrontiert; und (in der Neuzeit) mit der Verschmutzung und Zerstörung ihres Lebensraums. Um dem zu begegnen, änderten sie ihr Verhalten und wurden von geselligen, auffälligen und am Strand faulenzenden Robben zu Höhlenbewohnern, die sich vor den Elementen und den Menschen versteckten, die sie bedrohten. Dieses Verhalten haben sie beibehalten, und jetzt leben sie völlig außer Sichtweite der Menschen – keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, wie viele von uns es inzwischen gibt. Weltweit gibt es nur noch 500 Mönchsrobben, aber die gute Nachricht ist, dass die Population an einigen Orten (darunter möglicherweise Madeira) zunimmt und sie langsam in ihr natürliches Verbreitungsgebiet zurückkehren! Bei all dieser Arbeit, die nur dem Überleben dient, ist es nicht verwunderlich, dass dass Individium, die wir heute gesehen haben, sich eine wohlverdiente Ruhepause gönnte, und da ihre Zukunft hoffnungsvoll aussieht, ist es nicht verwunderlich, dass sie sich auch mit einem Lächeln im Gesicht ausruhte!
Von Peter Worth
Sichtungen des Tages
Stenella
09:30 Große Tümmler, Blainvilles Schnabelwale
14:00 Große Tümmler
Ribeira Brava
09:30 Große Tümmler, Mittelmeer-Mönchsrobbe
13:30 Große Tümmler