23.04.2025 – Lederrücken

Published by Fatima Kutzschbach on April 29, 2025

Heute hatten wir auf den unterschiedlichen Touren diverse Meeressäugerarten, wie Große Tümmler (Tursiops truncatus), Kurzflossen Pilotwale (Globicephala macrorhynchus) und Atlantische Fleckendelfine (Stenella frontalis).

Besonders begeistert haben mich heute unsere zwei unterschiedlichen Meeresschildkrötenarten. Unechte Karettschildkröten sehen wir regelmäßig. Auf unserer Morgentour war die Karettschildkröte in Begleitung vieler Fischfreunde. Bei der Fotos der morgentlichen Stenellatour gibt es ein paar sehr schöne Fotos. Auf einem sieht man, dass sie ihr Maul geöffnet hat. Schauen Sie mal rein.

Am Mittag gab es dann eine Überraschung! Eine Lederschildkröte (Dermochelys coriacea)!!! Seit ich hier auf Madeira bin, habe ich diese Meeresschildkrötenart erst ein- bis zweimal gesehen. Sie ist also ein sehr, sehr rarer Besucher. Sie ist die größte Meeresschildkröte der Welt. Sie kann bis zu 2,5 Meter lang werden. In diesem Fall wiegt sie über 900 Kilogramm.
Im Gegensatz zu anderen Meeresschildkröten hat sie keinen harten Panzer, sondern besteht aus einer dicken, lederartigen Haut, die sie sehr flexibel macht. So kommt sie zu ihrem Namen. Sie ist echte Weltreisende, legen Tausende Kilometer zurück und lebt hauptsächlich im offenen Meer. Dabei überqueren sie oft ganze Ozeane auf der Suche nach Nahrung. Ihre Hauptnahrung besteht aus Quallen, die sie mit ihrem scharfen Schnabel greifen. Die Tiere sind vom Aussterben bedroht und stehen unter strengem Schutz. Plastik ist für sie ein großes Problem, da sie diesen mit ihrer Lieblingsnahrung, den Quallen verwechselt. Auf der Suche nach Nahrung können sie bis 1000m tief tauchen.
Ihre Brutgebiete liegen meist an tropischen Sandstränden zu denen sie alle paar Jahre zurückkehren, um dort ihre Eier abzulegen. Ein Nest kann über 100 Eier enthalten.
Die Jungtiere sind beim Schlüpfen stark gefährdet durch Raubtiere. Sehr wenige erreichen das Erwachsenenalter.
Die Körpertemperatur der Lederschildkröte ist für Reptilien ungewöhnlich hoch. Dadurch können sie auch in kalten Meeren überleben.