18.05.2022 – Lottoschein

Published by Fatima Kutzschbach on Mai 25, 2022

Wer heute an unserer Nachmittagstour teilgenommen hat, ob auf der Ribeira Brava oder der Stenella, dem rate ich, einen Lottoschein zu kaufen. Wer solch eine Glückssträhne hat, sollte diese nutzen. Was für eine fantastische Tour, welche wundervolle Begegnungen, solch eine wunderschöne Urlaubserinnerung.

Zuerst begegneten wir Kurzflossen Pilotwalen (Globicephala macrorhynchus), die relaxt durch das Meer zogen. Für diese Meeressäugerart ist der intensive, emotionale Kontakt unter den Gruppenmitgliedern eine absolute Selbstverständlichkeit. Man hält zusammen, möge kommen, was wolle. Bei einer Strandung dieser Meeressäugerart, muss man dafür sorgen , dass die Tiere, die noch im Wasser liegen, herausgenommen werden, denn solange sie noch durch das Wasser mit ihren Artgenossen kommunizieren können, werden andere Gruppenmitglieder sich annähern und dadurch ebenfalls stranden, nicht weil sie blöd sind, sondern weil sie niemals einen ihrer Art zurücklassen würden. So stark ist ihr Beistandsverhalten.

Die Finnwale (Balaenoptera physalus), die wir heute beobachten durften, handhaben das normalerweise anders. Bartenwale, zu denen die Finnwale zählen, sind eher solitär unterwegs. Wer ca. 1.800 kg Fisch zu sich nimmt, möchte möglicherweise nicht in großen Gruppenverbänden unterwegs sein. Doch manchmal, so auch heute tun sich Bartenwale in Kleinstgruppen für eine kurze Zeitspanne zusammen. Diese Situation konnten wir heute genießen. Gelassen zogen die zweitgrößten Tier auf unserem Planeten durch das Meer. Bartenwale, die am Ziehen sind, kommen recht regelmäßig zu atmen an die Oberfläche. All unsere Gäste und auch die Crew könnte von diesem wunderbaren Ereignis profitieren.

Übrigens wurde der älteste Finnwal, der in der Antarktis erlegt wurde, 111 Jahre alt. Wir durften heute in ganz sanfter, nachhaltiger Weise diese Wunder der Natur beobachten.

Unsere Stenella hatte noch ein kleines Walrätsel zu lösen. Der letzte Wal, den die Gäste sahen, war nicht ganz eindeutig. Bei genauerem Blick am Computer sah das Tier im Frontalblick sehr wie ein Seiwal (Balaenoptera borealis) aus, die Rückenfinne legte jedoch nahe, dass es sich um einen Finnwal handelte. Beide Optionen sind möglich, manche Rätsel können auch die Experten nicht vollständig lösen.