Madeira ist bekannt für seine wunderschöne Landschaft, die aufgrund der verschiedenen Mikroklimazonen rund um die Insel an sich unglaublich vielfältig ist. Eine entscheidende Landschaft hierfür, ist die Bergkette, die mit dem pico arieiro und pico ruivo seinen Gipfel erreicht und die wärmere Südküste von der grüneren Nordküste der Insel trennt.
Die Insel hat auch eine ebenso vielfältige Meereslandschaft, die man sich teilweise als steile Fortsetzung der Küstenlandschaft der Insel vorstellen kann. Unterwasserschluchten prägen dieses vielfältiges Ökosystem und einige dieser beeindruckenden Unterwassertäler tragen sogar zu sich verändernden Klimabedingungen bei. Während die Unterwassertopographie die Bühne für Walbegegnungen auf See schafft, wobei einige oft die Häufigkeit bestimmter Arten bestimmen, kann sie über der Oberfläche weitere Mikroklimazonen entlang der Küste bestimmen. Cabo Girão, Madeiras größter Küstengipfel, kann eine entscheidende Rolle spielen und überblickt eine tiefe Unterwasserschlucht, die sich vor der Küste von Ribeira Brava erstreckt. Der Gipfel und seine unterseeische Schlucht lenken Winde und Strömungen ab, und bewirkt somit unterschiedliche Bedingungen auf See zwischen den Südosten und Südwesten. Manchmal herrschen in Funchal raue Bedingungen während das Wasser Calheta spiegelglatt bleibt… oder umgekehrt. Abgesehen von der tatsächlichen Anwesenheit von Tieren und unserer Erfahrung hängt unsere Aktivität auf See auch von den Wetterbedingungen ab und so fungieren Orte wie Cabo Girão immer als wichtige Grauzone für Sichtungen.
Der heutige starke Westwind veranlasste uns, das raue Wasser außerhalb von Calheta zu verlassen und unser Glück in der Nähe von Funchal zu versuchen. Dank Cabo Girão wird der Wind die Ostküste wahrscheinlich nicht so stark beeinträchtigen erwischen. Unterwegs entdeckte unsere Crew eine Gruppe Atlantischer Fleckendelfine (Stenella frontalis), die sich zusammen mit einer Kinderstube von Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) hastig gegen den Wind bewegten. Unserem Späher gelang es auch, eine verstreute Gruppe von Kurzflossen-Grindwalen (Globicephala macrorhynchus) zu finden, die ihre riesigen Köpfe kraftvoll über die Oberfläche hoben, als sie nach Osten schwammen.
Es war eine fantastische Fahrt und die salzigen Duschen und holprigen Wellen wert. Leider nahm der Wind am Nachmittag zu und zwang unser Team, alle anderen Touren abzusagen. Wir haben jedoch das Beste aus dem Tag gemacht … und die Tatsache, dass unsere Insel Mikroklima Grauzonen wie Cabo Girão hat.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Stenella
10:00 Atlantische Fleckendelfine, Große Tümmler, Kurzflossen-Grindwale