Ein paar wunderbare Walbesuche machten unsere Tour heute Vormittag zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wir hatten das Vergnügen, eine friedliche Versammlung einer Familie von Kurzflossen-Grindwalen (Globicephala macrorhynchus) zu beobachten, die sich in den Gewässern vor Tabua ausruhten. Dank der Foto-ID-Technologie konnten die lokalen Forscher Kataloge erstellen, in denen die Rückenflosse jedes einzelnen Tieres, das Erkennungsmerkmal der Art, enthalten ist, und den Lebensraum der Population kartieren. Es hat sich herausgestellt, dass Madeira seine Grindwalfamilien mit den Kanarischen Inseln teilt, wobei die Gruppen zwischen den Inseln und durch deren Küstengewässer ziehen. Ihre enge Beziehung zu beiden Inselsystemen macht sie auch zu einem der wichtigsten Meeresräuber in diesem großen marinen Lebensraum.
Ein weiterer ozeanischer Wal, der nicht nur für Madeira, sondern auch für die Schwesterinsel Azoren ein wichtiges Raubtier darstellt, ist der mächtige Pottwal (Physeter macrocephalus). Pottwale sind als Tiefseejäger bekannt, die die Beutepopulationen in der Tiefe kontrollieren und durch ihre Tauchbewegungen eine Fülle von Nährstoffen innerhalb der Wassersäule in Umlauf bringen. Nach jahrelanger Ausbeutung während des Walfangs erholen sich die Bestände dieser sanften Riesen nun allmählich. Auf Madeira kann man sie das ganze Jahr über antreffen, wobei ihr Vorkommen in den Herbstmonaten seinen Höhepunkt erreicht. Wissenschaftler versuchen immer noch herauszufinden, wie sich die Populationen auf den makaronesischen Inselgruppen bewegen, aber jede einzelne Sichtung, auch diese am heutigen Vormittag, ist ein schöner Beweis dafür, dass Madeira ein wichtiger Lebensraum für sie sein könnte.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Stenella
09:30 Kurzflossen-Grindwale, Pottwale