Am Morgen ging es zwar Schlag auf Schlag mit den Sichtungen und dennoch war es sehr gechillt. Die Kurzschnabligen Gemeine Delfine (Delphinus delphis) waren im Ruhemodus. Auch Delfine müssen „schlafen“, bzw. Ruhen. Da sie immer sicherstellen müssen, dass ihr Blasloch frei ist, wenn sie atmen, damit kein Wasser eintritt, sind alle Meeressäuger bewusste Atmer. Um trotzdem in einem Zustand der Erholung zu kommen, hat sich die Natur einen cleveren Trick einfallen lassen. Während eine Seite des Gehirns eine kleine Pause einlegt, ist die andere aktiv. Eine sehr elegante Lösung, um diese Herausforderung zu meistern.
Die Blainville Schnabelwale (Mesoplodon densirostris) waren, wie gewöhnlich ebenfalls tiefenentspannt. Sie sind meistens gemütlich unterwegs. Im Anschluss beobachtenden wir sehr entspannte Kurzflossen Pilotwale (Globicephala macrorhynchus), die mit Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) unterwegs waren.
Am Nachmittag hatten wir nochmals vier sehr entspannte Blainville Schnabelwale und einen ganz besonderen Gast. Ein Papageitaucher (Fratercula arctica) erwies uns die Ehre. Die Brutareale umfassen die Küsten des Nordatlantiks und des westlichen Polarmeers. Bevorzugt werden vor allem Inseln. Außerhalb der Brutzeit, zwischen September bis Ende März leben Papageitaucher ausschließlich auf dem offenen Meer. Wenn wir uns diesem kleinen Gesellen annäherten, tauchte er ab und wir hielten voller Spannung den Atem an, wo und wann er wieder auftauchen würde. Das beobachtete Maximum der beobachteten Tauchzeit vor den schottischen Isle of May betrug 115 Sekunden. Gefühlt war es heute ein sehr langer Zeitraum bis dieses kleine, süße Geschöpf wieder auftauchte. Auf der Nachmittagstour war er definitiv das Starlet.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
14:30 Blainville Schnabelwale, Pagageitaucher
Stenella
10:00 Gemeine Delfine, Blainville Schnabelwale, Pilotwale, Große Tümmler
13:00 Pilotwale, Große Tümmler
15:30 Gemeine Delfine