Es war zwanzig nach drei, die Sonne schien, das Meer war ruhig. Uns umgaben nur ein paar kleine Wellen und eine leichte Brise. Es war ein guter Tag, ein guter Tag für Whale Watching! Das dachten sich auch die Atlantischen Fleckendelfine (Stenella frontalis). „Was für ein guter Tag, ein guter Tag für etwas Action!“
Wir waren fast vier Meilen vor der Küste und fuhren in mittlerer Geschwindigkeit als sie sich uns von der Seite näherten. Sie beschleunigten, kamen vor den Bug, drehten eine Runde und kamen wieder. Das Boot wurde schneller und die Delfine auch. Wir wurden leicht in unsere Sitze gedrückt und zur geleichen Zeit überwältigt von der Aktivität der ozeanischen Akrobaten um uns herum. Sie starteten zu sprinten und von allen Seiten zu springen. In manchen Momenten waren bis zu fünf Tiere gleichzeitig in der Luft. Die Delfine waren in richtiger Action-Laune und zeigten ihr außergewöhnliches Können. Sie überholten uns an beiden Seiten. Sie wurden sehr schnell und schienen die Geschwindigkeit unseres Schnellbootes zu genießen.
Aber wie schnell können sie letztlich werden? Welches sind die schnellsten Tiere der Meere? Um dies zu beantworten, beginnen wir mal ganz langsam. Plankton, das elementare Fundament allen marinen Lebens bewegt sich eher gemächlich. Diese Lebensform ist die ihre Fortbewegungsweise definiert: schwimmen mit dem Strom. Phyto- oder zooplanktonische Organismen reisen mit den Meeresströmungen, um von a nach b zu kommen.
Meeresschildkröten fressen planktonische Quallen and nutzen ebenfalls die Strömung auf ihren transatlantischen Wanderungen. Über kurze Entfernungen können sie allerdings überraschend schnell werden. Dennoch gehören sie nicht zur Hochgeschwindigkeitselite der Weltmeere.
Die Delfine gehören dieser Liga an. Heute Morgen sahen wir Große Tümmler (Tursiops truncatus). Diese relativ großen Vertreter der Delfinfamilie erreichen bis zu 30 km/h. Mit über 50 Kilometern in der Stunde werden unsere actionaffinen Fleckendelfine etwas schneller. Sie haben kein Problem der Geschwindigkeit des Bootes zu folgen und scheinen das Rennen zu genießen, da sie mit viel Speed aus unserer Heckwelle auftauchen. Kurzschnauzen Gewöhnliche Delfine (Delphinus delphis) sind ebenfalls für ihre Agilität bekannt und Kurzflossen Pilotwale (Globicephala macrorhynchus) bewegen sich mit bis zu über 60 km/h.
Aber gibt es Tiere im Meer, die noch schneller werden? Ja! Thunfisch Arten (Thunnus spec.) springen mit an die 70 km/h und Makohaie (Isurus oxyrinchus) können Geschwindigkeiten von fast 80 Stundenkilometern erreichen. Den ersten Platz in diesem Wettbewerb teilen sich Speerfische (Marlins) (Istiophoridae), Segel- (Istiophorus spec.) und Schwertfische (Xiphias spec.). Diese Hochgeschwindigkeitsjäger der Hochsee sind in der Lage ihre Beute mit unglaublichen Geschwindigkeiten um 100 km/h zu verfolgen.
Aber es gibt ein Tier, das in diesem Vergleich alle anderen schlägt: der Basstölpel (Morus bassanus). Die normalen Reisegeschwindigkeiten sind nicht zu beeindruckend, doch beim Sturzflug auf die Wasseroberfläche vor dem Eintauchen könne diese faszinierenden Seevögel mehr als 100 km/h schnell werden – ein außergewöhnlicher Jäger der Meere. Wir haben uns heute während der Ausfahrt mit der Ribeira Brava sehr über die Sichtung eines Juvenilen dieser großartigen Seevögel gefreut.
von Jan-Christopher Fischer
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
13:30 Kurzschnauzen Gewöhnliche Delfine, Streifendelfine, Basstölpel
Stenella
09:00 Große Tümmler, Atlantische Fleckendelfine
15:30 Streifendelfine, Atlantische Fleckendelfine, Unechte Karettschildkröte