03.04.2021 Gefährliche Liebschaften?

Published by Fatima Kutzschbach on April 11, 2021

Das Meer ist immer wieder spannend. Auch Zusammenschlüssen, Freundschaften können viele Fragen aufwerfen. Heute hatten wir eine solche Situation. Während wir uns auf der Oberfläche ruhende Geldschnabelsturmtaucher (Calonectris diomedea) anschauten, segelte eine Portugiesische Galeere (Physalia physalis) gelassen an uns vorbei. Manch einer mag denken, dass es sich hier um eine Qualle handelt. Aber es ist eine wunderschöne, höchst gefährliche Lebensgemeinschaft von unterschiedlicher, voneinander abhängiger Polypen. An einem Punkt der Evolution schlossen sie sich zusammen, verteilten die Aufgabenstellung (Nahrungsaufnahme, Abwehr, Fortpflanzung und Reisezentrum). Mittlerweile sind die Individuen nicht mehr trennbar. Diese Kunstform von Farben, Form und Nutzen segelt jedoch nicht immer alleine durch die Meere. Ein mutiger Fisch sucht die Nähe dieser Lebensform, die zur Gattung der Seeblasen gehört. Warum nur begleitet dieser kleine Fisch, solch eine giftige Kreatur? Eine Gefährliche Liebschaft? Nein, der Quallenfisch (Nomeus gronovii), auch Hirtenfisch genannt, sucht den Schutz seines gefährlichen Reisegefährten. Gegen das Nesselgift scheint er recht immun zu sein. Doch trotzdem ist Vorsicht höchst angebracht, denn ein unvorsichtiger Quallenfisch kann schon mal verspeist werden. Also doch eine Freundschaft, die nicht ohne ist. Bei der Betrachtung der heutigen Fotos könnte es sich tatsächlich um einen Quallenfisch handeln, doch ganz eindeutig finde ich es dennoch nicht.

Die Meeressäuger heute zu finden, war wie eine schwierige, lange Ostereiersuche. Bis nach Funchal musste wir fahren, um eine kleine Gruppe Großer Tümmler (Tursiops truncatus) zu finden. Diese Schule wichen einem Kontakt mit uns jedoch aus. Zum Glück entdeckte Carlos, unser Späher eine andere Gruppe derselben Art. Diese Tiere waren interaktiver. So wurde es eine längere Tour, doch unsere Gäste genossen das Meereserleben.