Wir wissen nie, wo es hingeht, wenn wir den Hafen verlassen. Es ist immer eine Überraschung, was sich ergibt, oder vielleicht leider auch mal nicht ergibt. Jede Tour ist anders. Heute lagen beide Touren zeitlich dicht beieinander, doch während wir auf der Mittagstour bis nach Funchal fahren mussten, hatten wir auf der Abendtour die Sichtung vor Calhetas Küste. Zweimal dieselbe Art, Atlantische Fleckendelfine (Stenella frontalis), doch an unterschiedlichen Orten. Madeira ist für die Beobachtung von Meeressäugern hervorragend geeignet. Dadurch, dass die Insel schnell in die Tiefe abfällt, gibt es, wenn die Wassermasse auf die Küste trifft, einen Auftrieb von Nährstoffen aus der Tiefe des Meeres. Von diesem Nährstoffreichtum profitiert die gesamte Nahrungskette. Kleine Fische finden Schutz und Nahrung entlang unserer Küstenlinie, dies zieht größere Fische und auch Delfine an. Dadurch, dass das Meer schnell an Tiefe gewinnt, ist es für uns auch möglich, Tintenfischliebhaber, die tief tauchen, wie Pottwale, Pilotwale und Schnabelwale anzutreffen. All diese Vorteile sind dem Fakt zu verdanken, dass das Madeira Archipel aus einer Hotspot-Spur entstand, die Madeira, Porto Santo, Ilhas Desertas und Ilhas Selvagens, plus einige Unterseeberge in nordöstlicher Richtung gebildet hat. Wir profitieren heute von dem, was vor Urzeiten entstand.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 Atlantische Fleckendelfine, Pilotwale, Unechte Karettschildkröte
15:00 Atlantische Fleckendelfine
Stenella
10:00 Atlantische Fleckendelfine, Pilotwale
14:00 Atlantische Fleckendelfine
17:00 Atlantische Fleckendelfine