Auch wenn wir am Morgen auf der Ribeira Brava keine Sichtung von Meeressäugern hatten, war es dennoch eine ereignisreiche Tour. Eine hübsche, in unterschiedlichen Blau und Rosatönen irisierende Portugiesische Galeere machte ein paar Flips. So war es uns möglich, sie aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Diese segelnde Schönheit ist nicht ein Tier, nein vier verschiedene Polypenstämme leben in einer effektiven Lebensgemeinschaft zusammen, in der jeder seine spezielle Aufgabe (Transport, Fortpflanzung, Verdauung, Nahrungsbeschaffung) erfüllt.
Ein Fender trieb im Blau des Meeres. Das reiche Leben auf der Unterseite wurde jedoch erst beim Herausfischen sichtbar. Auf einem grünen Algenteppich hatten sich etliche Entenmuscheln festgesetzt, zwischen ihnen tummelten sich kleine Krebse. All diese kleinen Kreaturen nutzten den Fender als Floß, um sich durch den Ozean kutschieren zu lassen. Entenmuscheln sind im übrigen Krebstierchen.
Ein Kanister trieb unweit unseres ersten Fundes. Ein Seil, am Kanister befestigt, reichte in die blaue Tiefe. Drumond zog den Kanister heraus, gefolgt von einem fast unendlich langem Seil. Er zog und zog und zog … doch dann irgendwann kam das Seilende in Sicht. Aufgabe erfüllt!
Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris diomedea) stritten sich um fischige Happen.
Am Nachmittag auf der Stenella dauerte die Suche nach Meeressäugern an. Zum Glück hatten wir geduldige und interessierte Gäste an Bord. Und dann gab es die gute Nachricht des Spähers, der Kurzflossen Pilotwale (Globicephala macrorhynchus) vermeldete. Es gab eine schöne, ruhige Begegnung mit den Indischen Grindwalen, ein weiterer Namensbegriff für diese Meeressäugerart. Auf dem Rückweg zum Hafen beobachteten wir noch eine Unechte Karettschildkröte (Careatta caretta). Nun, eigentlich beobachtete sie uns, sehr genau.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 keine Sichtung
15:00 Atlantische Fleckendelfine
Stenella
10:00 Pilotwal, Große Tümmler
15:00 Pilotwal, Unechte Karettschildkröte