Wer bevorzugt ein nächtliches Mahl? Wer wartet auf die vertikale Wanderung der Nahrung im Dämmerlicht? Ja, das sind zum Beispiel Pilotwale (Globicephala macrorhynchus), denen wir heute vor Madeiras Küste mit unserem Schnellboot Stenella begegnen sind. In unseren Ozeanen ist ein nächtlicher Betrieb, von dem auch Meeressäuger profitieren. Das marine Plankton tritt eine allabendliche Reise in die höheren Regionen unser Meere an. Dies hat natürlich zur Folge, dass auch andere Meeresbewohner in der Hoffnung auf den leckeren Happen dieser vertikalen Auf- und Ab – Bewegung mitmachen. Einer von diesen vertikal Reisenden ist der Tintenfisch, des Pilotwals liebste Nahrung. Sehr vorteilhaft ist das nächtliche Fressen für diesen Meeressäuger, denn nun muss er, der nicht, wie am Tag 600- 700 m hinabtauchen, um sich den Magen zu füllen. Diesen langen Weg und auch Energie kann er sich sparen, die leckeren Happen kommen ihm entgegen. Das ist äußerst praktisch, stimmt’s? Wenn am Tag Beute lokalisiert wird, ist der Pilotwal jedoch kein Kostverächter. Die kleinen Pilotwal-Kälber, die wir heute sahen, profitieren allerdings nur über die fetthaltige Muttermilch von den schmackhaften Happen der Mutter.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtung des Tages
Stenella
10:00 Pilotwale