

Seit einigen Tagen freuen wir uns über die fast täglichen Pottwalsichtungen. Majestätisch blasen sie ihre Ausatemfontänen in die Luft und liegen da wie lebende Baumstämme. Auch heute waren die Tiere mit dem kastenförmigen Kopf an der Oberfläche aktiv. Dort erholen sie sich von den anstrengenden Ausflügen in die dunklen Untergeschosse des Ozeans. Wenn die Pottwale Glück haben, finden sie in der Tiefe diverse Leckerbissen wie Leuchtkalmare, Riesenkalmare, Kolosskalmare und andere Kopffüßler. Pottwale haben schöne große Zähne im Unterkiefer, nutzen diese jedoch beim Fressen wohl eher selten. Vielmehr saugen sie ihre Beute ein.
Bevor die Nachfahren von Moby Dick abtauchen, leeren sie ihre Lungen und interessanter-weise auch ihre Gedärme. Sie machen große „Geschäfte“ an der Meeresoberfläche, und werden dadurch alle Gase los, die beim Tauchen nur hinderlich wären. Ganz nebenbei „düngen“ die Pottwale dabei die oberen Schichten der Meere und regen dadurch das Planktonwachstum an. Erwachsene Pottwale fressen je nach Geschlecht zwischen 500 – 1500 kg Tintenfische täglich. Da kommt schon einiges zusammen an Ausscheidungen. Vor allem in nährstoffarmen Gebieten wie in den Tropen hat diese „Pottwalpumpe“ (Beutezug in der Tiefe, Verdauung, Ausscheidung an der Wasseroberfläche) möglicherweise eine wichtige Bedeutung für die Nährstoffzufuhr der oberen Etagen der Meere.
von Astrid Haas
Sichtungen des Tages:
Stenella
09.00: Atlantische Fleckendelfine und Große Tümmler
Ribeira Brava
15.00: Gewöhnliche Delfine und Pottwale