Die einzige Ausfahrt des Tages verlief „bilderbuchmäßig“. Bereits nach 20 Minuten fand die Stenella, dank des Spähers an Land, eine lebhafte Schule Atlantische Fleckendelfine. Sie schwammen dicht zusammen und waren mit sich selbst beschäftigt. Auf fachmännisch heißt das „socialising“, die Tiere waren am sozialisieren. Alle Delfinarten weisen komplexe Gruppenstrukturen auf und nur äußerst selten sieht man einzelne Individuen, die alleine unterwegs sind. Das Leben in der Gruppe (Schule) bietet mehrere Vorteile: besserer Schutz gegen Feinde und die Jagd auf Schwarmfische bzw. andere Beutetiere ist in der Schule effizienter. Einige der Fleckendelfine waren neugierig und kamen mit großen Sprüngen auf uns zu. Ein herrlicher Anblick.
Nach dieser schönen Sichtung hielten wir Kurs auf ein kleines Fischerboot, etwa 8 Seemeilen vor der Küste. Die Degenfisch-Fischer holten gerade die Langleinen ein, mitsamt Fang. Buntschillernde Schwarze Degenfische wurden per Hand einzeln an die Oberfläche gezogen und landeten auf dem Deck. Der muränenähnliche Raubfisch lebt in Tiefen über 1200 m und macht dort Jagd auf kleine Fische. Seine ursprüngliche Farbe (Kupfer) wandelt sich nach dem Tod und durch den raschen Druckunterschied zu Schwarz. Aus der Nähe konnten wir die großen Augen der Fische (die bis zu 1,5 m Körperlänge erreichen können) und ihr riesiges Maul mit den Fangzähnen betrachten.
von Astrid Haas
Sichtungen des Tages:
Stenella
09.00: Atlantische Fleckendelfine, Portugiesische Galeere