Einer unserer Gäste fragte heute, ob wir die Meeressäuger eher nahe an der Küste antreffen oder wir weiter hinaus auf das Meer fahren müssen, um ihnen zu begegnen? Darauf gibt es nicht eine, sondern mehrere Antworten. Zum einen hängt es von der Art ab, zum anderen von der Situation. Unsere küstennahen Großen Tümmler sind teilweise sehr nah an der Küste anzutreffen, doch so manches Mal, treffen wir sie zusammen mit Pilotwalen etwas weiter entfernt an. Streifendelfine halten sich vorzugsweise oftmals fünf nautische Meilen und mehr, also küstenferner auf. Alle Tintenfischliebhaber, wie zum Beispiel Pilotwale und Pottwale brauchen eine größere Tiefe, um zu ihrem gefüllten Bauch zu kommen. Sie sind selten näher als zwei nautische Meilen vor der Küste anzutreffen. Atlantische Fleckendelfine und Gemeine Delfine können nah, wie auch fern auftauchen. Tropische Wale sind keine Tieftaucher. Wir haben sie schon oft eine halbe nautische Meile vor der Küste angetroffen. Wo wir Meeressäuger antreffen hängt also vom Nahrungsverhalten, der Tauchtiefe und der jeweiligen Situation ab.
Heute ging es zuerst weit hinaus, denn unser Späher hatte Streifendelfine gesichtet. Doch wir hatten keine Chance, sie einzuholen. Am Ende hatten wir eine wunderschöne Sichtung mit den Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) und zwar sehr küstennah. So galt es heute sich lange zu gedulden und dann dafür sich um so mehr über die schöne Begegnung zu freuen. Heutige Lektion? Niemals die Hoffnung aufgeben!
Wir trafen auch eine Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus) im Winterkleid an. Im Winter hat sie einen schwarzen Fleck hinter dem Auge, im Sommer jedoch ist ihr Kopf schwarz. Welch eine große Verwandlung. Siehe Foto der Möwe im Flug.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtung des Tages
Ribeira Brava
10:00 Große Tümmler