Auf unserer heutigen Morgentour war es recht bewegt, doch die Wellenfahrt hat sich gelohnt.
Kurz vor Funchal bekamen wir die Meldung über zwei Bartenwale. Als die Wale endlich auftauchten, war die Identifikation schnell gemacht. Finnwale (Balaenoptera physalus) haben eine sehr markante, stark ausgeprägte Rückenfinne. Falls man sich dann immer noch nicht sicher ist, dann ist es hilfreich die rechte Seite des Unterkiefers zu sehen. Finnwale haben zwei unterschiedlich gefärbte Unterkieferseiten, links dunkel, rechts hell. Auch diesen Check konnten wir machen. Beide Tiere waren gigantisch. Diese Bartenwale können 20-25 Meter lang und bis zu 70 Tonnen schwer werden. Sie schienen mit 10 Knoten äußerst schnell in Richtung Süden unterwegs, doch tatsächlich können sie auf 50km/h beschleunigen. Bartenwale verbringen ihren Winter in tropischeren Gewässern. Es schien, als ob die Reise dort hingehen sollte. Wer könnte es ihnen verübeln?
Im Anschluss gab es noch eine flinke, lebhafte Begegnung mit den Atlantischen Fleckendelfinen (Stenella frontalis). Im Vergleich zu den großen Bartenwalen, wirkten sie wie kleine Meereszwerge.
Am Nachmittag ging es erneut in Richtung Funchal. Mit den Kurzflossen Pilotwalen (Globicephala macrorhynchus), denen wir dort begegneten, entwickelte sich eine wunderschöne Beobachtung. Viele Tiere schwammen eng beisammen, der Zusammenhalt zwischen diesen Tieren war deutlich zu spüren. Zwei Tiere legten eine richtige Show hin. Die sonst so behäbigen Pilotwale vollführten ein wunderbares Wasserballett. Es gab elegante Pirouetten zu bewundern. Eines der beiden Tiere ließ sich auf dem Rücken treiben, während es seine Brustflossen in die Luft streckte und der zweite Pilotwal vollführte einen Kopfstand, wobei er die Fluke weit in die Höhe hob. Das war eine wirklich kunstvolle Show.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 keine Sichtung
Stenella
10:00 Finnwale, Atlantische Fleckendelfine
15:00 Pilotwale