Es gibt so viele Gründe, Wale und Delfine zu bewundern und durch sie mehr über unsere Ozeane zu erfahren. Sie sind die intelligenten Lebewesen der Weltmeere und nutzen ihren Anpassungsfähigkeit, um in einer sich ständig verändernden Ozean zu überleben. Eine der größten Auswirkungen auf das Leben im Meer hat derzeit der Klimawandel. In diesem Jahr erlebt der Atlantik eine beispiellose Serie von Hitzewellen, die von der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) als Kategorie 4 eingestuft wurden.
Wissenschaftler im Nordatlantik schlagen Alarm: Jüngste Messwerte zeigen, dass die Temperaturen in einigen Teilen des Atlantiks um 5 Grad Celsius höher sind als üblich. Man geht davon aus, dass das tiefe Wasser um Madeira und der von den Nordostwinden aus der Sahara herangetragene Sand diese Auswirkungen abschwächen, aber es wird angenommen, dass der diesjährige El Ninō dem Atlantik und seinen Küsten mit weiteren Hitzewellen und Dürren bescheren wird.
Während Hitzewellen katastrophale Auswirkungen auf Küstenarten haben können, insbesondere auf Weichtiere, Fische, Korallen und Seegräser, könnten sich diese Änderungen auf die Lebensraumnutzung von anderen Tiere auswirken, wie z.B Wale und Delfine. Langfristige Untersuchungen sind erforderlich, um die Auswirkungen auf diese langlebigen Tiere wirklich beurteilen zu können, aber Hitzewellen werden zweifellos die Physik der Ozeane verändern, was sich wiederum auf die Verfügbarkeit von Beutetieren auswirkt. Dies könnte sich insbesondere auf unsere saisonalen Besucher auswirken, zu denen der Atlantische Fleckendelfin (Stenella frontalis) und der Kurzschnabelige-Gewöhnlicher-Delfin (Delphinus delphis) gehören. Beide Arten werden häufig bei der Jagd nach pflanzenfressenden Fischen beobachtet, deren Vorkommen weitgehend von den durch die Meeresströmungen transportierten Nährstoffen abhängt. Ein sich änderndes Klima würde sich auf diese Strömungen auswirken und könnte die Verfügbarkeit von Schwertfischen und andere Beute für diese wunderbaren Raubtiere beeinträchtigen.
Auch die Hitze an der Oberfläche zeigt seine Auswirkung. Unser Team beobachtet jedes Jahr mehr und mehr melanistische Gewöhnliche Delfine, was eine Mutation sein könnte, welches den Tieren Vorteile gegenüber der steigenden UV-Strahlung an der Wasseroberfläche geben könnte. Heiße Meerestemperaturen in Küstennähe können die Tiere auch dazu veranlassen, tiefere, kältere Gewässer weiter draußen aufzusuchen, was sich auf unsere Sichtungen auswirkt.
Nicht nur die Wale sind von den heißen Temperaturen betroffen – das meteorologische Zentrum der Region gab heute eine rote Warnung für die Südküste heraus und warnte Einheimische und Touristen vor den hohen Temperaturen. Unser Team tat sein Bestes, damit sich unsere Kunden an diesem unglaublich heißen Tag wohlfühlten, und riet allen, viel zu trinken und Sonnenschutz zu tragen.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
09:30 Atlantische Fleckendelfine
Stenella
09:30 Atlantische Fleckendelfine
13:30 Atlantische Fleckendelfine, Kurzschnabelige-Gewöhnliche-Delfine
16:00 Atlantische Fleckendelfine, Kurzschnabelige-Gewöhnliche-Delfine