Dieser Sonntag auf dem Meer hatte wieder viel zu bieten. Bereits am Morgen genossen wir als einziges Boot berührende Momente neben einer großen Schule ruhender Pilotwale, inklusive vieler junger Kälber. Die Ribeira Brava hatte den Motor aus, wir schauten und hörten die Atemgeräusche der Tieftaucher. Wahrscheinlich hatten sie in den Nachtstunden gejagt und waren nun beim Ausruhen und Verdauen.
Ganz das Gegenteil zeigten uns die Streifendelfine, denen wir im Anschluss folgten. Sie waren uns immer eine Spur voraus, bewegten sich zackig und springend. Kein Wunder, sie waren bei der Jagd und da muss es eben schnell gehen.
Am Nachmittag hieß es dann „Pottwale voraus“. Diese Nachricht, übermittelt vom Späher an den Skipper, war Musik in unseren Ohren. Nix wie hin dachten wir und fanden dann die großen Zahnwale sehr gemütlich ruhend, sich in den Wellen wiegend an der besagten Stelle. Acht bis 10 Wale und vielleicht noch mehr hatten sich zusammen gefunden. In der Ferne sprang ein junger Koloss zweimal komplett in die Luft. Was für eine Leistung und vor allem Kraftdemonstration, mal eben ein paar Tonnen Gewicht zum Fliegen zu bringen.
Auch die großen Tümmler waren gut aufgelegt und hatten Sprungkünstler in ihrer Gruppe. Ein Tier sprang mehrfach hoch, drehte sich um sich selbst und klatschte mit dem Rücken aufs Wasser. Andere Große Tümmler streckten sich und standen senkrecht im Wasser. Die Köpfe weit in der Luft für einen informativen Rundumblick. Wir Menschen sind ja nicht die einzigen Neugieren. Diese Verrenkungen hatten zeitweise etwas leicht Komisches und ging ohne weiteres durch als eine ausgelassene Darbietung delphinischen Könnens.
von Astrid Haas
Sichtungen des Tages:
Ribeira Brava
09.00: Pilotwale und Streifendelfine
13.30: Pottwale
Stenella
15.30: Pottwale, Pilotwale und Große Tümmler
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