Heute begaben wir uns auf eine wahrhaft unvergessliche Reise, die sich in die Tiefen unserer Seelen einbrannte. Der Versuch, die Essenz der magischen Begegnungen, die wir erlebt haben, zu beschreiben, scheint zwecklos, denn Worte allein können den überwältigenden Gefühlen, die in uns aufkamen, nicht gerecht werden.
Der Tag begann mit einer elektrisierenden Energie, als Blainvilles Schnabelwale (Mesoplodon densirostris) aus der Tiefe auftauchten und uns mit ihrer Anwesenheit beehrten. Ihr majestätisches Auftauchen versetzte uns in Staunen, aber wir wussten nicht, dass die Natur noch mehr Überraschungen bereithielt. Nur wenige Meter von uns entfernt erwartete uns eine verspielte Gruppe von Fleckendelfinen (Stenella frontalis), und wir hätten nicht glücklicher sein können.
Im Laufe des Tages stieg unsere Vorfreude in neue Höhen, doch nichts hätte uns auf die schiere Pracht, die uns erwartete, vorbereiten können. Ohne Vorwarnung schallte ein Ruf durch die Luft und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf den Bug unseres Schiffes. Und da waren sie – drei junge Pottwale (Physeter macrocephalus), die mühelos neben uns durch das azurblaue Wasser glitten. Es war eine surreale Begegnung, die alle Erwartungen übertraf.
Die Interaktion mit diesen sanften Riesen war schlichtweg außergewöhnlich. In ihrer ruhigen Gegenwart schoss die Erregung durch unsere Adern, und ein Gefühl reinen Staunens überkam uns. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben, und wir tauchten in ein Reich absoluter Harmonie ein.
Gerade als wir dachten, unsere Herzen könnten keinen weiteren Rausch mehr ertragen, entfaltete sich ein Phänomen vor unseren Augen. Wir wurden Zeugen eines Spektakels, das als „Rainblow“ bekannt ist, eine atemberaubende Vorführung der Kunstfertigkeit der Natur. Als die Pottwale mit einer Kraft ausatmeten, die jede Vorstellungskraft übersteigt, vermischte sich das ausgestoßene Wasser mit dem Sonnenlicht und bildete einen schillernden Regenbogen, der sich anmutig am Himmel wölbte. Die schiere Schönheit dieses Augenblicks machte uns sprachlos, und unsere Herzen schwollen an vor Dankbarkeit, dass wir ein so seltenes Ereignis miterleben durften.
Doch die Wunder des Tages waren noch lange nicht vorbei. Wie in perfekter Übereinstimmung mit dem ätherischen Schauspiel meldete sich ein winziges Lebewesen zu Wort – ein exquisites Seepferdchen (Hippocampus erectus). Es glitt durch das kristallklare Wasser und schien auf seinen Sargassum-Algen zu einer unsichtbaren Melodie zu tanzen, wobei es unsere Seelen mit seiner zarten Anmut bezauberte. Diese unerwartete Sichtung erinnerte uns an das komplizierte und empfindliche Gleichgewicht des Lebens, das unter der Meeresoberfläche gedeiht.
Als sich die Tour dem Ende zuneigte, konnten wir nicht anders, als ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit und Ehrfurcht für die unglaublichen Begegnungen zu empfinden, die wir erlebt hatten. Die Erinnerungen an diesen außergewöhnlichen Tag werden sich für immer in unsere Herzen einbrennen und uns an die grenzenlosen Wunder erinnern, die der Ozean birgt.
Die heutige Tour war nicht nur eine Reise durch die Weite des Meeres, sondern auch eine Reise in uns selbst – eine Reise des Staunens, der Ehrfurcht und der tiefen Wertschätzung für die Schönheit, die uns umgibt. Und als wir von Bord gingen, nahmen wir das Versprechen mit, dieses kostbare Reich zu schützen und zu bewahren, damit auch künftige Generationen das Privileg haben, solche außergewöhnlichen Momente zu erleben.
von Camila Dávila
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
15:00 Fleckendelfine, Pottwale, Man 0′ War, Gelbschnabel Sturmtaucher, Fliegende Fische
Stenella
09:00 Blainvilles-Schnabelwale, Großer Tümmler, Fleckendelfine
13:30 Blainvilles-Schnabelwale, Fleckendelfine
16:00 Fleckendelfine, Pottwale, Seepferdchen