
Der Große Tümmler (Tursiops) ist bei weitem das Meeressäugetier, über das wir am meisten wissen. Die Anpassungsfähigkeit dieser charismatischen Delfine hat ihnen eine weite Verbreitung in den Ozeanen unserer Welt ermöglicht. Derzeit werden drei Arten anerkannt: der Indopazifische Große Tümmler (Tursiops aduncus), Tamanends Großer Tümmler (Tursiops erebennus) und der Gemeine Große Tümmler (Tursiops truncatus) – die Art, der wir in den Gewässern unserer Region begegnen.
Alle Arten haben sowohl küstennahe als auch ozeanische Ökotypen – Individuen, die eine Vorliebe für bestimmte Lebensräume zeigen, was oft mit morphologischen Unterschieden einhergeht. Hier auf Madeira besteht unsere Population des küstennahen Ökotyps aus einer sogenannten „Fission-Fusion-Gesellschaft“, die ständigen Veränderungen und häufigem Zuwachs durch ozeanische Ökotypen unterliegt. Dies gewährleistet genetische Vielfalt – ein grundlegendes Element für eine gesunde Population.
Unsere küstennahen Ökotypen konnten heute auf allen Touren beobachtet werden, doch die heutigen Sichtungen beinhalteten auch ein ernüchterndes Beispiel für die Realität der Mensch-Delfin-Interaktionen. Ein größerer ozeanischer Ökotyp schwamm am hinteren Ende der Gruppe und wies eine große Wunde an der Schwanzflosse auf – wahrscheinlich verursacht durch Fischereigerät oder einen Bootsmotor. Dank der schnellen Regenerationsfähigkeit der Haut wird sich das Tier erholen können, doch leider werden solche Verletzungen immer häufiger, insbesondere bei interaktiven Arten wie dem Großen Tümmler.
Um sowohl ihre Vielfalt als auch die Integrität unserer marinen Ökosysteme zu bewahren, müssen wir es uns zur Priorität machen, diese Tiere zu schützen. Schließlich wissen wir so viel über sie – und dieses Wissen sollte den Tieren zugutekommen, nicht uns.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
09:00 Große Tümmler
13:00 Keine Sichtungen
Stenella
09:30 Große Tümmler
13:30 Große Tümmler
16:30 Große Tümmler