Als wir heute Morgen mit einer Gruppe sehr aufgeregter Gäste an Bord unserer Stenella aus der Marina rausdüsten, durften wir ein hübsches Lichtspiel am Atlantik beobachten; ein Doppel-Regenbogen. Die einzelnen Regenschauer machten es besonders schwierig für unseren Späher, die kleine Gruppe von Großen Tümmler (Tursiops truncatus), die er früher gesichtet hat wieder aufzuspüren. Wir entschieden uns also weiter raus zu fahren, und durften eine schöne Sichtung mit einem ruhenden Pottwal (Physeter macrocephalus)genießen, bevor das riesige Tier in den Tiefen des Atlantiks abtauchte.
Abgesehen von der enormen Freude, die man hat wenn das Tier seine riesige Fluke hebt bevor einem Tauchgang, haben solche Tieftauchgänge generell etwas magisches an sich. An Bord sprach ich mit unseren Gästen über die diversen anatomischen und physiologischen Anpassungen, die tieftauchenden Meeressäuger besitzen neben ihre Bioakustik besitzen, damit sie in den Tiefen des Atlantiks jagen und verweilen können.
Im Allgemeinen atmen Wale weniger oft als Landsäuger und tauschen bei jedem Atemzug bis zu 80% der eingeatmeten Luft aus, und entleeren somit ihre Lungen fast vollständig. In der Tat, atmet ein Pottwal vollständig aus bevor er in die Tiefe taucht um Riesenkalamaren zu jagen, und drückt dabei die gesamte Luft aus seinen Lungen. Dadurch kann sich der flexible Brustkorb in sich zusammenfalten, eine grundlegende Anpassung für solche Tieftauchgänge zusammen mit den enormen Mengen an elastischem Gewebe in ihren Lungen, die einer möglichen Pleuraschädigung vorbeugen. Der Sauerstoff, mit dem das Tier während seiner Nahrungssuche angetrieben wird, stammt aus dem Pigment Myoglobin, welches sich direkt in den Muskeln der Tiere befindet und viel mehr Sauerstoff speichert als Hämoglobin. Das Kreislaufsystem der Tiere in der Lage, den extremen Druckunterschieden aufgrund der großen Mengen an elastischem Gewebe, das seine Gefäße umgibt, zu widerstehen. Darüber hinaus helfen strategisch platzierte Kapillarnetzwerke, die Teil eines einzigartigen Blutgefäß-Wundernetzwerks bilden, welches den Blutdruck während den Tauchgängen kontrolliert; das Reta mirabile.
Nachdem wir am frühen Morgen mit den Tieftauchern unter den doppelten Regenbögen Sichtungen genossen hatten, klärte sich der Himmel und wir durften somit die warme Herbstsonne bei unseren Nachmittagstouren genießen. Die besseren Bedingungen erlaubten unserem Späher, eine große Gruppe von Streifendelfinen (Stenella coeruleoalba) zu finden, eine wunderschöne ozeanische Delfinart, die berüchtigt dafür ist, in großen Schulen über die hohe See zu reisen.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
14:30 Streifendelfine
Stenella
10:00 Pottwale
15:00 Streifendelfine