Das Finden von Walen auf dem weiten, tiefblauen Atlantik ist immer eine Herausforderung, und unser Team liebt Herausforderungen! Dies gilt insbesondere für unseren ausgezeichneten Späher, Carlos, der eine zentrale und entscheidende Figur für unsere Beobachtungen auf dem Meer ist.
Eine der herausforderndsten Touren für unser Team ist die Schnorcheltour am Vormittag, wo wir Begegnungen mit zwei bestimmte Delfinarten erzielen; Die Atlantische Fleckendelfine (Stenella frontalis) und die Kurzschnabel-Gewöhnlichen-Delfine (Delphinus delphis). Die Suche nach einer dieser beiden Arten hat auf dieser Tour oberste Priorität und, trotz der großen Anzahl von Fleckendelfinen in den Sommermonaten hier auf Madeira, ist dies nicht immer einfach. Oft gelingt es uns nur, kleinere Gruppen von Tieren zu finden, die nicht unbedingt in der Stimmung für eine Interaktion sind oder in ein Verhalten verwickelt sind, bei dem sie nicht gestört werden sollten. Wenn Carlos also mehrere Gruppen von Fleckendelfinen findet, muss er uns auch helfen zu entscheiden, welche am besten zum Schnorcheln geeignet sind. Außerdem besitzen die Fleckendelfine eine sehr ähnliche Gruppendynamik wie ihre schüchterneren taxonomischen Verwandten, die Streifendelfine (Stenella coeruleoalba), was es oft schwierig macht, sie von weitem zu unterscheiden.
Dies bringt uns zu unserer nächsten Herausforderung; die Herausforderung, sich schüchternen Tieren zu nähern. Natürlich ist es gut, schon vorher zu wissen, welche Art wir uns bei einer Sichtung nähern, um uns an ihre erwartete Reaktion vorzubereiten. Das Bestimmen der Art ist auch für unseren Späher eine schwierige und bemerkenswerte Aufgabe. Das Boot in die richtige Position zu bringen, um sich einer besonders scheuen Gruppe von Walen, wie die Streifendelfine, zu nähern, ist sowohl für den Späher als auch für den Skipper keine leichte Aufgabe. Streifendelfine kommen meist in kleinen, kompakten Kinderstubengruppen vor der Insel vor, wobei diese Gruppen einige winzigen Kälber enthalten, was wahrscheinlich einer der Gründe ist warum diese Delfine besonders vorsichtig mit unseren Booten umgehen. Wenn diese Tiere unseren Booten ausweichen, tun sie dies auch auf eine unglaublich schnelle Art und Weise, und zischen mit einer Geschwindigkeit von etwa 30 km / h davon. Späher und Skipper versuchen dann, aus der Ferne eine Beobachtung zu ermöglichen, da wir die Tiere auch nicht hetzen wollen.
Öfters, vor allem in Winter, spielt das Wetter nicht mit und erschwert uns die Suche nach Meeressäuger. An anderen Tagen ist das Suchen von Wale an Meer vergleichbar mit dem Versuch, eine Nadel im Heuhaufen zu finden; der Ozean scheint wie eine blaue Wüste zu sein. Wir hatten heute einen Tag, wo deutlich weniger am Nachmittag los war; perfekte Wetterbedingungen aber kein einziger Meeressäuger im Südwesten der Insel. Vor allem in solchen Situationen ist strategisches Denken bei unserem Teams wichtig. Welcher Bereich ist unsere Suche wert und wie können wir so viel Fläche wie möglich abdecken? Manchmal haben wir Glück, manchmal kehren wir ohne Sichtung zurück, was auf unseren Nachmittagstouren leider der Fall war.
Es war ein Tag voller Herausforderungen, aber wir sind dankbar für jeden einzelnen. Es ist ein Vergnügen für alle Mitglieder unseres Teams, sich solche Herausforderungen zu stellen um dann ein Lächeln auf die Gesichter unserer Gäste zu zaubern. Jede Herausforderung, die wir meistern, macht uns auch weiser und zeigt, was alles durch gute Teamarbeit geleistet werden kann!
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
09:00 Streifendelfine
13:30 Keine Sichtung von Meeressäuger, Unechte Karettschildkröte
Stenella
09:00 Atlantische Fleckendelfine (Schnorcheln), Streifendelfine
12:00 Keine Sichtung von Meeressäuger, Unechte Karettschildkröte