21.09.2022 – Die heulenden Wölfe der Meere

Auf vielen unserer Touren haben wir das Glück, mehr als einer Art zu begegnen. Gleichzeitig aber mehreren Arten zu begegnen, ist schon etwas ganz Besonderes. Oft ist die Interaktion zwischen den Arten noch kaum verstanden. Heute begegneten wir gleichzeitig einer Schule von Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) und Grindwalen (Globicephala macrorhyncus). Und obwohl diese beiden Arten eine unterschiedliche Ernährung und ein unterschiedliches Tauchverhalten haben, ist es nicht ungewöhnlich, diese Arten zusammen zu sehen. Grindwale waren schon länger dafür bekannt, Tümmler gelegentlich anzugreifen, bei der heutigen Begegnung schienen sie jedoch sehr friedlich zu sein und folgten einander einfach. Weiter draußen trafen wir auch auf unsere schönen Sommergefährten, die Atlantischen Fleckendelfine (Stenella frontalis). Auf der Abendtour hatten die Gäste an Bord der Zodiak Stenella das Glück, eine am Strand schwimmende Mönchsrobbe (Monachus monachus) zu beobachten. Heutzutage ist dies eine sehr seltene Begegnung einer vom Aussterben bedrohten Art, die früher auf Madeira reichlich vorhanden war. Die einzige Robbenart, die in warmen Gewässern lebt, war in den 80er Jahren aufgrund der Jagd auf ihr Fell und ihre Öle fast ausgestorben. Dank laufender Naturschutzprojekte wuchs die Bevölkerung rund um die Gewässer um Madeira und die Desertas-Inseln wieder auf etwa 30-40 Individuen an. Ein weiterer Fun Fact über diese außergewöhnlichen Tiere: Die portugiesische Übersetzung für Mönchsrobbe bedeutet heulende Wölfe, die ihnen die ersten Siedler Madeiras gaben, nachdem sie sie diese in der Bucht von Camara de Lobos oder Gemeinde der Wölfe angetroffen hatten.

von Paulina Kalita

Sichtungen des Tages

Stenella

10:00 Atlantischer Fleckendelfin, Großer Tümmler, Grindwale

14:00 Grindwale, Große Tümmler

17:00 Großer Tümmler, Grindwal, Mönchsrobbe

Ribeira Brava

10:00 Atlantischer Fleckendelfin, Großer Tümmler, Grindwal

15:00 Grindwale, Große Tümmler